Zusammenfassung
Bei den Brüchen des Schlüsselbeins sind solche des Schaftes und solche des äußeren
Schlüsselbeinendes zu unterscheiden. Schaftfrakturen heilen mit konservativer Behandlung
im Rucksackverband zu mehr als 90 % zufriedenstellend aus. Die Operation eines Schlüsselbeinschaftbruches
ist bei Gefäß-, Nerven- oder Hautverletzung erforderlich. Sie kann bei komplexen Schulterverletzungen,
bds. Schlüsselbeinfrakturen, stark verschobenen und verkürzten Frakturen oder Mehrfragmentfrakturen
sowie bei Patienten mit geringer Schmerztoleranz oder neurologischen Krankheiten indiziert
sein. Die Osteosynthese erfolgt vorzugsweise durch eine 3,5 Rekonstruktionsplatte,
3,5 DCP oder 2,7 Mini-DCP mit mindestens drei Schrauben/sechs Kortikalizes pro Fragment.
Bei den lateralen Schlüsselbeinbrüchen ist die konservative Behandlung nur in rund
50 % erfolgreich. Dislozierte Frakturen werden durch Zuggurtung, in Ausnahmefällen
durch kleine Platten versorgt. Komplikationen der Operation von Schlüsselbeinschaftbrüchen
sind durch intraoperative Gefäß- oder Nervenverletzung gegeben, weitere Komplikationsmöglichkeiten
sind Infektionen, Refrakturen oder das Ausbleiben der knöchernen Heilung. Es müssen
nicht alle Klavikulapseudarthrosen operiert werden, sondern nur jene, die Schmerzen
verursachen. Die Operation erfolgt durch Einsetzen eines kortikospongiösen Knochenspans
und durch eine stabile Plattenosteosynthese.