Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V_83
DOI: 10.1055/s-2007-976264

Verbesserte Auswerteverfahren bei der Achslängenmessung mit dem Zeiss IOLMASTER

W Haigis 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Würzburg

Fragestellung: Der Prozentsatz mittels optischer Biometrie nicht durchführbarer Achsenlängenmessungen hängt stark vom jeweiligen Patientenklientel ab. In der Literatur finden sich hierzu Angaben von 0–20%. In der vorliegenden Arbeit sollte geprüft werden, inwieweit dieser Prozentsatz durch erweiterte Signalanalysemethoden verringert und die Messqualität verbessert werden kann. Methodik: Bei 215 Augen von 113 Katarakt-Patienten (Altersmittelwert: 69,7±12,2 Jahre) wurden die Achsenlängen mit einem Serien-IOLMaster sowie einem Gerät mit erweiterter Signalauswertung bestimmt. Beim Seriengerät wurden jeweils 6, für die erweiterte Signalanalyse 20 Messungen pro Auge ausgewertet. Das maximale Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) und die zugehörige Achsenlänge beim Seriengerät wurden verglichen mit SNR und Achsenlängenwert aus der erweiterten Auswertung. Ergebnisse: Mit dem Standardgerät waren 197/215 (91,6%), mit der erweiterten Auswertung 205/215 (95,3%) Augen messbar. Letztere lieferte in allen Fällen automatisch ein Messergebnis, das Seriengerät in 50/197 (25,4%) Fällen erst nach manueller Nachbearbeitung. Die erweiterte Signalanalyse ergab einen mittleren SNR-Wert von 42,7±23,4 mit keinem SNR ≤2,0 gegenüber 9,4±6,1 und SNR ≤2,0 in 13 Fällen beim Seriengerät. 10/215 (4,6%) Augen waren mit keiner Methode messbar. Schlussfolgerungen: Die erweiterte Signalanalyse erhöhte generell die Qualität (SNR) der IOLMaster-Achslängenmessungen und reduzierte den Anteil nicht messbarer Patienten um beinahe 50%. Die Anzahl automatisch erhaltener Messresultate nahm zu, wodurch die Notwendigkeit manueller Signalbearbeitung deutlich abnahm. Die neue Auswerteoption verspricht signifikante Vorteile für IOLMaster-Anwender.