Problemstellung: Einfluss eines simulierten Astigmatismus auf die Lesegeschwindigkeit von jungen,
gesunden Probanden. Patienten und Methoden: Es wurden 30 Probanden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren untersucht. Mithilfe der
Radner – Lesetafeln wurden monokulär auf beiden Augen vier Durchgänge ausgeführt:
bei bester Fernkorrektur, mit simuliertem Astigmatismus inversus, rectus und obliquus
von 2 D. Die Ergebnisse wurden hinsichtlich des Lesevisus (in LogRAD), der mittlerer
Lesegeschwindigkeit bei abnehmender Schriftgröße und unabhängig von dieser – dargestellt
in Wörter/Minute und mithilfe des neuen „Reading – Score“, maximaler Lesegeschwindigkeit
und Critical Print Size ausgewertet. Ergebnisse: Der Lesevisus war bei bester Fernkorrektur signifikant besser als bei allen simulierten
Formen des Astigmatismus. Bei simuliertem Astigmatismus inversus zeigten sich bezüglich
des Lesevisus signifikant bessere Ergebnisse als mit Astigmatismus rectus und obliquus.
Schlussfolgerung: Für die Lesegeschwindigkeit ist bei dem verwendeten Schriftbild ein Astigmatismus
inversus gegenüber einem Astigmatismus rectus und obliquus vorteilhaft. Ein Astigmatismus
rectus bietet hinsichtlich der Lesegeschwindigkeit keine signifikanten Vorteile gegenüber
einem Astigmatismus obliquus.
