Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2007-974184
Erfolgreiche Behandlung von pouchanalen Fisteln nach ileoanaler Pouchanlage mittels endoluminaler Vakuumtherapie (Endo-Sponge)
Eine typische Komplikation nach ileoanaler Pouchanlage stellt die Fistel der pouchanalen Anastomose mit konsekutiver präsakraler Abszessbildung dar. Die Versorgung oberflächlicher infizierter Hautdefekte durch einen Vakuumverband stellt eine etablierte Behandlungsmethode dar. Hierzu wird ein offenporiges Schwammgewebe in die Wundhöhle eingelegt und nach Abdichtung durch eine Folie ein kontinuierlicher Sog appliziert. Ein neuer Therapieansatz besteht in der endoskopischen, transanale Einlage eines Schwammgewebes mit kontinuierlicher Sogbehandlung in die präsakrale Abszesshöhle. Wir berichten über zwei Patienten, die nach ileoanaler Pouchanlage (Fall 1: Colitis ulcerosa, Fall 2: Familiäre adenomatöse Polyposis) einen präsakralen Abszess mit pouchanaler Fistel entwickelt hatten. Bei beiden Patienten war im Vorfeld eine wiederholte Fibrinklebung und Übernähung erfolglos gewesen. Bei der Patientin mit FAP war sogar eine Neuanlage des ileoanalen Pouches erfolgt. Über einen Zeitraum von 17 bzw. 38 Tagen wurde ambulant die endoluminale Vakuumtherapie (Endo-Sponge, Firma BBD Aesculap) durchgeführt, wobei 3 x pro Woche endoskopisch ein Schwammwechsel erfolgte. Im Anschluss hieran erfolgte bei beiden Patienten eine endoskopische Fibrinklebung der Resthöhle. Diese führte im ersten Fall zu einem dauerhaften Verschluss der Abszesshöhle. Im zweiten Fall musste für weitere 23 Tage eine Endosponge-Therapie durchgeführt werden. Diese wurde dann ohne Fibrinklebung ausgesetzt; nach regelmäßiger endoskopischer Spülung der verbliebenen Resthöhle kam es hier im weiteren Verlauf zu einer spontanen Ausheilung. 7 Wochen bzw. 19 Wochen nach Beginn der Endospongetherapie konnte bei beiden Patienten die Rückverlagerung des protektiven Ileostomas erfolgen. In der Nachsorge ergibt sich kein Hinweis auf ein Rezidiv der pouchanalen Fistel. Zusammenfassend stellt die endoluminale Vakkumtherapie eine sehr wertvolle Ergänzung in der interdisziplinären Behandlung von Fisteln nach ileoanaler Pouchanlage dar und kann selbst bei bisher therapierefraktären Abszessen erfolgreich eingesetzt werden. Gegenwärtig bestehen jedoch noch keine ausreichenden Erfahrungen bezüglich der optimalen Dauer der Behandlung sowie den Abschluss der endoluminalen Therapie der Resthöhle (Fibrinklebung/Spülung/etc.).