Zusammenfassung
Ziel der Studie: Berichtet wird von der Konzeption und den Ergebnissen eines Pilotprojekts zur Entwicklung
eines Qualitätssicherungsprogramms in der ambulanten medizinischen Rehabilitation
für die Indikationsbereiche muskuloskeletale und kardiologische Erkrankungen. Es wird
auf die entwickelten Verfahren sowie auf die Ergebnisse eingegangen, die mit den Instrumenten
in 24 Piloteinrichtungen erzielt wurden.
Methode: Die Strukturqualität wird mit Hilfe der Festlegung und Abfrage von Basis- und Zuweisungskriterien
erfasst, zur Prüfung der Prozessqualität wurde eine Version des Peer Reviews für den
ambulanten Bereich entwickelt. Die Ergebnisqualität wird im Rahmen einer prospektiven
Erhebung mit zwei bzw. drei Messzeitpunkten und dem Einsatz von generischen und erkrankungsspezifischen
Messinstrumenten erfasst. Die Erprobung der Verfahren erfolgte an n=1475 Patienten
mit muskuloskeletalen und n=843 Patienten mit kardiologischen Erkrankungen.
Ergebnisse: Das Niveau der Strukturqualität ist in den beteiligten Zentren recht hoch, es werden
89-93% der geforderten Strukturmerkmale erfüllt. Beim Peer Review beträgt der Anteil
der deutlichen und gravierenden Mängel in der Kardiologie 25-40% und in der Indikation
muskuloskeletale Erkrankungen 15-20%. Die Messungen zur Ergebnisqualität zeigen, dass
die beteiligten ambulanten Reha-Zentren zwar auf der Mehrzahl der für die jeweilige
Indikation zentralen Reha-Dimensionen mittelhohe Effekte erzielen, dass jedoch zum
Katamnesezeitpunkt häufig ein Rückgang der positiven Veränderungen zu verzeichnen
ist und dass hohe Effekte selten sind. Auf den Dimensionen der Struktur- und Prozessqualität
konnten recht deutliche Einrichtungsunterschiede nachgewiesen werden, bezüglich der
Ergebnisqualität waren nur geringe Unterschiede zwischen den ambulanten Zentren zu
verzeichnen.
Schlussfolgerung: Es wurde ein wissenschaftlich fundiertes Qualitätssicherungsprogramm entwickelt,
welches Spezifika der ambulanten Rehabilitation berücksichtigt und in weiten Bereichen
strukturgleich zu den in der stationären Versorgung implementierten Qualitätssicherungsprogrammen
aufgebaut ist. Zur Umsetzung der hier präsentierten Ergebnisse wird es erforderlich
sein, die wissenschaftlichen Befunde in den entsprechenden Gremien der Leistungsträger
zu bewerten. Die Erprobung des Verfahrens in 24 Piloteinrichtungen hat ein alles in
allem hohes Qualitätsniveau, aber auch in einigen Bereichen Verbesserungsmöglichkeiten
aufgezeigt.
Abstract
Purpose: The concept and results of a pilot project to develop a quality assurance programme
for outpatient medical rehabilitation in musculoskeletal and cardiac diseases are
discussed. The processes developed and the results that were achieved using the instruments
in 24 pilot institutions are described.
Methods: The quality of structure was assessed by defining and applying basic and detailed
criteria; a version of peer review for outpatient treatment was developed to test
the quality of process. The quality of results was determined by means of a prospective
study with two or three measurement times and implementation of generic and disease-specific
measurement instruments. The process was tested on n=1475 patients with musculoskeletal
diseases and n=843 patients with cardiac diseases.
Results: The level of the quality of structure in the participating centres is quite high;
89-93% of the structure features required were fulfilled. The peer review indicated
that the process had 25-40% serious shortcomings in cardiology and 15-20% for musculoskeletal
diseases. The quality of results measurements show that the participating outpatient
rehab centres achieved medium effects for the majority of the core rehab dimensions
for the respective indications, but the findings also showed that at the time the
follow-up reports were made there was often a reduction of positive effects and high
effects were quite rare. While there were marked differences in quality of structure
and process among the various institutions, there were only slight differences among
the outpatient centres regarding quality of results.
Conclusions: A scientifically sound quality assurance programme was developed that covers specific
aspects of outpatient rehabilitation, to a great extent using the same structures
that have been implemented in the quality assurance programmes for inpatient treatment.
To implement the results presented here, the scientific findings will need to be evaluated
in the respective committees of the cost-carriers. The tests of the programme in 24
pilot institutions showed an overall high level of quality, but also revealed potential
for improvement in some areas.
Schlüsselwörter
Qualitätssicherung - Qualitätsmanagement - ambulante Rehabilitation - Ergebnismessung
- Peer Review
Key words
Quality assurance - quality management - outpatient rehabilitation - outcome assessment
- peer review