physioscience 2007; 3(3): 144
DOI: 10.1055/s-2007-963407
Veranstaltungsbericht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kongress Trends in der Sportphysiotherapie und Sportmedizin vom 26.-28.4.2007 in Wien

J. Mehrholz1
  • 1Klinik Bavaria, Abt. Intensiv- und Frührehabilitation, Kreischa
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Publication Date:
24 August 2007 (online)

In sehr anregender Atmosphäre im Museumsquartier der Stadt Wien fand vom 26.-28.4.2007 der Kongress Trends in der Sportphysiotherapie und Sportmedizin statt, der gemeinsam von der Universität Wien und dem Bundesverband der Physiotherapeutinnen und -therapeuten Österreichs veranstaltet wurde.

Zu diesem hervorragend organisierten Kongress waren namhafte Personen und Vortragende eingeladen worden, um den Teilnehmern ein breites Spektrum der modernen Sportphysiotherapie zu präsentieren und die zunehmende Verknüpfung von Physiotherapie und Sportmedizin zu diskutieren.

Zur Thematik Training und Adaptation trugen insbesondere internationale Referenten wie Prof. Dr. Dickhuth (Freiburg, Deutschland) zur Leistungsdiagnose und -prognose in Ausdauersportarten, Dr. Glasgow (Ulster, Nordirland) über die Rolle der Physiotherapie bei Enhancing Sports Recovery and Performance und Dr. Langberg (Kopenhagen, Dänemark) zu Adaptation of the Human Tendons to Exercise - From Science to Clinical Practice vor.

Ein Teil des Programms war dem Thema Ist Dehnen noch aktuell? unter der Leitung von Univ. Doz. Dr. Petschnig aus Wien gewidmet. Dazu wurden in einer Round-table-Sitzung aktuelle Studienergebnisse diskutiert.

Weitere Themen des Kongresses beinhalteten Leistungsfähigkeit und Gesundheit (Univ. Prof. Dr. Bachl, Wien) und die Rolle spezieller Faktoren für Heilung, Regeneration und Training (F. van den Berg, Deutschland).

Außerdem wurden sensomotorische Trainings- und Testverfahren im Sport vorgestellt. Dabei wurde vor allem auf die Bedeutung des reaktiven Trainings bei Prävention und Rehabilitation und des Koordinationstrainings eingegangen sowie teilweise ausgeklügelte, aber anwendungsorientierte Testmöglichkeiten vorgestellt.

In einem abschließenden Workshop unter der Leitung von Dr. Raschner (Österreich) konnten aktuelle Erkenntnisse des Koordinationstrainings und raffinierte, dennoch gut anwendbare Assessment-Verfahren weiter vertieft werden.

Ein in den Augen des Autors besonderer Programmschwerpunkt lag auf dem überaus aktuellen Thema Trainingstherapie in der Neurologie. Dazu trugen Dr. Werner (Berlin) ebenso wie Dr. Mehrholz (Kreischa/Dresden) zu neuesten Erkenntnissen bei der Anwendung der Trainingstherapie bei neurologischen Patienten vor und stellten eine Vielzahl an Resultaten Ergebnissen der auf diesem Gebiet noch „jungen Literatur” dar. Die beiden Arbeitsgruppen präsentierten und diskutierten ebenso mehrere eigene Studien mit aktuellen Ergebnissen aus Sport, Training und Erholung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Hervorzuheben ist der anschließende Meinungssaustausch mit dem Auditorium auch unter Berücksichtigung praktischer Erfahrungen mit der Trainingstherapie bei neurologischen Patienten z. B. nach einem Schlaganfall.

Fazit: Ein überaus interessanter Kongress, der viele neue Ideen und Impulse zur weiteren Verknüpfung von Physiotherapie und Sportmedizin bot.

Dr. Jan Mehrholz, PT, BSc, MPH

Klinik Bavaria, Abt. Intensiv- und Frührehabilitation

An der Wolfsschlucht 1 - 2

D-01731 Kreischa

Email: jan.mehrholz@klinik-bavaria.de