Einleitung: Pulmonales Surfactant kleidet die Alveolen und kleinen Bronchien aus und reduziert
hier die Oberflächenspannung. Zudem hat es immunmodulierende Wirkungen. Es besteht
aus Phospholipiden und den spezifischen Surfactantproteinen (SP) A, B, C, D. Im Asthma-Modell
der Brown Norway Ratte fanden wir neben der parenchymatösen Entzündungsreaktion zudem
Veränderungen im pulmonalen Surfactantsystem. CD26 ist eine membranständige spezifische
Dipeptidylpeptidase (DP4), die auf Endo- und Epithelien sowie Lymphozyten vorkommt,
zelladhäsive Prozesse vermittelt und als ein co-stimulierender Marker auf T Zellen
wirkt. In CD26 defizienten Tieren ist die Entzündungsreaktion und der Einstrom von
T-Zellen signifikant geringer ausgeprägt als in CD26 positiven Tieren. Ziel dieser
Untersuchungen war es, zu überprüfen, ob die CD26 Defizienz nicht nur mit einer veränderten
Entzündungsreaktion sondern auch mit einer veränderten SP-Expression einhergeht.
Methodik: Es wurden die bereits von uns charakterisierten CD26 positiven F344/Ztm (Wildtyp)
und CD26-defizienten F344/GER im Asthma-Modell der F344-Ratte eingesetzt. Nach 2-maliger
Sensibilisierung wurden die Ratten mit 5% Ovalbumin provoziert und mit nicht provozierten
Kontrolltieren verglichen. Die SP-Expression wurde mittels Immunhistochemie, Morphometrie,
Western Blot und qrt-PCR bestimmt. Die Oberflächenaktivität des Surfactants aus der
BAL wurde mit einem Surfactometer (PBS) ermittelt und als durchschnittliche minimmale
Oberflächenspannung angegeben (γmin).
Ergebnisse: Die Expression aller SP und γmin war in den Kontrolltieren beider Substämme vergleichbar.
Nach Asthma-Induktion finden sich 1) im Wildtyp im Gegensatz zu den defizienten Tieren
eine signifikante Zunahme von γmin, 2) eine gruppenunabhängig signifikant erhöhte
Expression von SP-A auf m-RNA und Proteinebene, jedoch mit signifikant höheren Werten
im Wildtyp verglichen mit dem defizienten Stamm, 3) eine im Wildtyp tendenziell höhere
m-RNA Expressionsrate für SP-B, 4) gruppenunabhängig eine tendenzielle Abnahme der
m-RNA Expressionsrate für SP-C, sowie 5) keine Erhöhung der SP-D Expression auf m-RNA
und Proteinebene.
Schlussfolgerung: Die durch die CD26-Defizienz vermittelten anti-inflammatorischen Effekte korrelieren
mit einem signifikant geringeren Anstieg des SP-A nach Asthma-Induktion.
Mit Unterstützung der Deutsche Forschungsgemeinschaft SFB587/B11