Zusammenfassung
Anamnese und klinischer Befund: Wegen zunehmender Dyspnoe-Symptomatik, zuletzt Stadium NYHA IV, wurde eine 31jährige
Patientin in der 25. Schwangerschaftswoche in unserer Ambulanz vorgestellt. Klinisch
fielen Ödeme im Bereich der Knöchel sowie prätibial auf. Über der Lunge ließen sich
beidseits basal feinblasige Rasselgeräusche auskultieren, der Klopfschall war in denselben
Bereichen gedämpft. Die Herzaktion war regelmäßig und tachykard mit einer Frequenz
von 110/min. Bei der Auskultation des Herzens fielen ein paukender erster Herzton,
ein Mitralöffnungston sowie ein deutliches Diastolikum mit Punctum maximum über der
Herzspitze auf.
Untersuchungen: Im EKG lagen eine Sinustachykardie mit einer Frequenz von 110/min, ein Steiltyp,
ein inkompletter Rechtsschenkelblock sowie ein P biatriale vor. Ansonsten waren keine
De- oder Repolarisationsstörungen nachweisbar. Echokardiographisch zeigten sich eine
Vergrößerung beider Vorhöfe und des rechten Ventrikels sowie eine pulmonale Hypertonie
mit einem Druck von 100 mm Hg systolisch. Dopplersonographisch bestand eine hochgradige
Mitralstenose mit einer errechneten Öffnungsfläche von 0,9 cm2 .
Diagnose, Therapie und Verlauf: Unter medikamentös-konservativer Therapie besserte sich die klinische Symptomatik
nur leicht. Die echokardiographisch beurteilte Morphologie der Mitralklappe erfüllte
die Kriterien zur Durchführung einer perkutanen transluminalen Mitralvalvuloplastie
(PTMV). Die daraufhin durchgeführte Sprengung der Klappe war erfolgreich. Postinterventionell
betrug die Mitralöffnungsfläche 2,6 cm2 , eine pulmonale Hypertonie war im weiteren Verlauf nicht mehr nachweisbar. In der
39. Schwangerschaftswoche erfolgte die komplikationslose Geburt des Kindes.
Folgerung: Die perkutane transluminale Ballonvalvuloplastie stellt eine relativ sichere Therapiealternative
für schwangere Patientinnen mit symptomatischer Mitralstenose dar.
Abstract
History and clinical findings: A 31-year-old woman presented in the 25th week of pregnancy with ankle and pretibial
oedema and increasing dyspnoea, ultimately in class IV (New York Heart Association
classification). There were fine rales on auscultation and dullness on palpation over
both lung bases. The heart rate was regular at 110/min. The first heart sound was
very loud, and there was a mitral opening snap and a loud diastolic murmur maximal,
over the cardiac apex.
Investigations: The ECG showed sinus rhythm at a rate of 110/min, left axis deviation, incomplete
right bundle branch block and P biatriale, but no other abnormalities. Echocardiography
revealed biatrial enlargement and an enlarged right ventricle as well as pulmonary
systolic hypertension of 100 mm Hg. Doppler sonography demonstrated severe mitral
stenosis with a calculated mitral opening area of 0.9 cm2 .
Diagnosis, treatment and course: The symptoms improved only slightly under conservative drug treatment. The mitral
valve changes, as noted sonographically, met the criteria for percutaneous transluminal
balloon mitral valvoplasty (PTBMV), which was successfully performed. Afterwards the
mitral opening area was 2.6 cm2 and pulmonary artery pressure gradually became normal. She was delivered without
complication of a healthy child in the 39th week of pregnancy.
Conclusion: PTBLMV is a relatively low-risk treatment in pregnant women with symptomatic mitral
stenosis.