Zusammenfassung
Fragestellung: Nach partieller Zona Dissection (PZD der Eizellen entstandene Zygoten mit drei Vorkernen
wurden zytogenetisch untersucht, um die Rate chromosomaler Aberrationen zu ermitteln.
Dies sollte mit den bereits nach konventioneller IVF erhobenen Daten verglichen werden.
Material und Methodik: Nach Inkubation in hypotoner Lösung wurden von insgesamt 28 Zellen Präparate angefertigt.
Die Anfärbung der Chromosomen erfolgte homogen mit Giemsa. Ergebnisse: Sechs Zellen konnten nicht beurteilt werden, während in einer weiteren zwei nicht
interpretierbare Metaphasen neben einem normal haploiden Chromosomensatz vorlagen.
Für 21 Zygoten wurden vollständige Karyotypen erstellt, wobei die Anordnung der Chromosomensätze
Berücksichtigung fand. Zehn Zygoten wiesen drei getrennte Metaphasen auf (Verteilung
n/n/n). Ein haploider neben einem diploiden Chromosomensatz (n/2n) wurde achtmal,
eine Vermischung aller Chromosomen (3n) dreimal festgestellt. Die möglichen Kombinationen
der Geschlechtschromosomen XXX:XXY:XYY standen im Verhältnis 7:9:5. Aberrationen wurden
in 8 Zygoten gefunden und betrafen numerische Anomalien in vier sowie strukturelle
Aberrationen der Chromosomen in zwei Fällen. Zwei Zellen waren durch die gleichzeitige
Präsenz numerischer und struktureller Chromosomenanomalien gekennzeichnet. Verglichen
mit früheren Ergebnissen nach konventioneller IVF errechnete sich sowohl ein erhöhter
Anteil aberranter Zygoten (38,1 % vs. 20%) als auch eine erhöhte Rate aberranter (männlicher
+ weiblicher) Chromosomensätze (14,1% vs. 6,7%). Diese Unterschiede sind bei einer
Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% jedoch nicht signifikant. In zwei Fällen ergaben
sich Hinweise auf eine Übertragung der Anomalie durch Spermatozoen. Schlußfolgerung: Die Ergebnisse deuten an, daß im Hinblick auf eine möglicherweise vermehrte Entstehung
chromosomal aberranter Zygoten nach Mikroinsemination und hinsichtlich des elterlichen
Ursprungs der auftretenden Anomalien noch erheblicher Klärungsbedarf besteht.
Abstract
Objective: Tripronudear zygotes obtained after partial zona dissection (PZD) of the oocytes
were analysed cytogenetically to determine the rate of chromosomal abnormalities and
to allow a comparison with previously published data after conventional IVF. Material and Methods: ollowing incubation in hypotonic solution preparations were made from a total of
28 cells. Chromosomes were stained homogeneously with iemsa. Results: Six cells could not be evaluated whereas another one was characterised by the presence
of a normal haploid and two non-interpretable metaphases. Complete karyotypes were
established for 21 cells, taking the varying arrangement of the chromosome sets into
consideration. Ten zygotes showed three separated haploid metaphases (distribution
pattern n/n/n), eight zygotes had one haploid and one diploid chromosome set (n/2n)
and in three cells the individual sets were not distinguishable (3n). The sex chromosome
ratio XXX:XXY:XYY was 7:9:5. Cytogenetic abnormalities were found in eight zygotes
including four with numerical and two with structural chromosome alterations. In two
cells, aneuploidy and structural aberrations appeared simultaneously. Compared with
previously analysed tripronuclear zygotes obtained after conventional IVF, the rate
of aberrant Zygote (38.1% vs. 20%) as well as the incidence of aberrant (male + female)
chromosome sets (14.1 % vs. 6.7%) were increased after PZD. However, these differences
were not significant (probability of error = 5%). Conclusion: The transmission of the abnormality could be ascribed to spermatozoa in two cases.
The results indicate the need for further investigation of a possibly increased development
of chromosomally aberrant zygotes after microinsemination. In addition, more information
on the parental origin of the observed aberrations will be necessary.