Summary
Lamotrigine (Lamictal®) is a new antiepileptic drug for add-on therapy of drug resistant
focal seizures with or without secondary generalization. It probably acts by inhibiting
the release of the excitatory neurotransmitter glutamate. According to clinical studies
a reduction of seizure frequency of at least 50% is achieved in about one of four
patients. As it is expected, only rarely seizure freedom is achieved. However, in
addition to reduced seizure frequency a reduction of seizure severity is often observed.
According to long term studies development of tolerance to the drug with loss of efficacy
seems to be very rare.
The recommended median daily dose for children is 5-15mg/kg body weight and 100-400mg
for adults, divided in one to three dosages. Relevant drug interactions are shortening
of the elimination half-life of lamotrigine in combination with enzyme inducing other
anticonvulsants and pronounced half-life prolongation in combination with valproate.
In patients with valproate monotherapy lamotrigine has to be introduced very slowly
and carefully.
Most often reported side effects are cutaneous allergies, which occur less frequently
when lamotrigine is started with low and slowly increasing (every second week) dosages.
In regard of neurotoxic disturbances in double blind studies no significant differences
between lamotrigine and placebo were documented. Blood levels and control of other
laboratory values are not as important as with most conventional anticonvulsants.
Efficacy seems to be at least as good in primary generalized seizures as in focal
seizures with or without secondary generalization according to uncontrolled studies
and experience. Lamotrigine monotherapy may be effective in newly diagnosed epilepsies.
However, up to now these clinical applications are not approved and have to be confirmed
in double-blind studies.
Zusammenfassung
Lamotrigin (Lamictal®) ist ein neues Antiepileptikum zur Zusatzbehandlung bislang
therapieresistenter fokaler Anfälle mit oder ohne Generalisierung. Als Wirkungsmechanismus
wird eine verminderte Freisetzung des erregenden Neurotransmitters Glutamat angenommen.
Nach den bisherigen kontrollierten Studien ist bei rund jedem vierten Patienten mit
einer mindestens 50%igen Abnahme der Anfallsfrequenz zu rechnen; eine Anfallsfreiheit
läßt sich erwartungsgemäß nur relativ selten erzielen. Zusätzlich wird häufiger auch
ein Rückgang der Dauer und Intensität der Anfälle beobachtet. Ein Wirkungsverlust
tritt nach den Langzeitstudien und -beobachtungen nur selten auf.
Die empfohlene durchschnittliche Dosis beträgt für Kinder 5-15 mg/kg Körpergewicht
und Tag und für Erwachsene 100-400mg/Tag, verteilt auf 1-3 Einnahmezeitpunkte. Relevante
Wechselwirkungen bestehen in einer Verkürzung der Lamotriginhalbwertszeit durch enzyminduzierende
andere Antiepileptika und in einer erheblichen Verlängerung der Halbwertzeit durch
Valproinsäure. Bei einer bestehenden Valproinsäuremedikation muß Lamotrigin daher
besonders vorsichtig und einschleichend dosiert werden.
Bei den Nebenwirkungen stehen allergische Hauterscheinungen im Vordergrund, die bei
langsam einschleichender Dosierung seltener sind als bei einem höherdosierten Beginn.
Hinsichtlich der neurotoxischen Störungen ließen sich in Doppelblindstudien keine
signifikanten Unterschiede zwischen Lamotrigin und Plazebo dokumentieren. Blutspiegel-
und sonstige Laborkontrollen haben im Vergleich zu den bisherigen Standardantiepileptika
eine geringere Bedeutung.
Die Wirksamkeit von Lamotrigin scheint bei primär generalisierten Anfällen nach allerdings
unkontrollierten Erfahrungen mindestens ebenso gut zu sein wie bei fokalen Anfällen.
Auch eine Monotherapie ist zumindest bei Neueinstellungen unkomplizierter Epilepsien
möglich. Diese Anwendungsgebiete sind aber bislang nicht zugelassen und müssen noch
durch weitere kontrollierte Doppelblindstudien bestätigt werden.