Zusammenfassung
Die kontinuierlich ansteigenden Kosten im Gesundheitswesen machen neben der medizinischen
Betrachtungsweise eine ökonomische Bewertung von Erkrankungen und deren Behandlung
unumgänglich und notwendig. In einigen Ländern (z.B. Australien) wird die Erhebung
von ökonomischen Daten bereits für die klinische Zulassung von neuen Medikamenten
gefordert. Ziel der ökonomischen Analyse ist es, konkurrierende Maßnahmen in ihrer
Kostenstruktur und Wirtschaftlichkeit zu beurteilen, um damit bei zunehmender Verknappung
der Ressourcen Kosten einzusparen und diese effizientverteilen zu können. Bei der
Bewertung gesundheitsbezogener Maßnahmen stehen die Konsequenzen bzw. der Nutzen der
betrachteten Maßnahmen im Vordergrund. Je nach Evaluationsansatz kann der Nutzen in
natürlichen Einheiten, in Geldeinheiten oder in Einheiten einer Nutzenfunktion gemessen
werden. Letztere spielen eine zentrale Rolle in gesundheitsökonomischen Ansätzen und
werden z.B. als Veränderung des Gesundheitszustandes oder immer häufiger als Veränderung
der Lebensqualität bewertet. Ökonomische Fragestellungen sowie Bewertungen der Lebensqualität,
die in anderen Fachgebieten der Medizin einen festen Stellenwert besitzen, sind bei
der Parkinson-Erkrankung bisher nur unzureichend thematisiert worden. Dies ist aber
notwendig, da die Parkinson-Erkrankung eine häufige Erkrankung ist, einen chronischen
Verlauf hat und somit zu einem hohen Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen führt.
Darüber hinaus fordern die Krankenkassen für neue Therapieoptionen, wie z.B. die funktionellen
neurochirurgischen Verfahren immer häufiger detaillierte Dokumentationen, bevor eine
Kostenerstattung genehmigt wird. In diesem Übersichtsartikel sollen die zur Verfügung
stehende Literatur, die die Lebensqualität und die Kosten bei den neurochirurgischen
Verfahren für die Behandlung der Parkinson-Erkrankung untersucht haben, in Kürze vorgestellt
werden.
Summary
Rising costs in the healthcare system require consideration of economic issues in
medical decision-making. Economic analyses of a particular medical intervention measure
an essential component of its burden to society beyond the more usual epidemiological
estimates of mortality and morbidity. These results may help to determine medical
research priorities, provide baselines against which new interventions can be assessed,
or point out the economic consequences of a disease which help to establish healthcare
priorities to save scarce healthcare ressources. In Australia, e.g., studies on the
economic impact of a respective drug are required along with effectiveness data for
the submission of a new drug. The outcome of a particular intervention are the central
measure in cost-effectiveness analyses. Depending on the economic analysis they can
be measured as natural units, in money units or using utilities. The latter have a
major importance in economic evaluations and are expressed in terms of change of health
status or change in the patient's quality of life. Although, economic issues have
a particular relevance to Parkinson's disease, they have not been widely explored
in this disease. First, Parkinson's disease is a common disorder with a chronic progressive
course and therefore its economic impact is high. Second, emerging therapies for Parkinson's
disease, like surgical interventions, are highly ressource-intensive, and third party
payers already require extensive information before providing reimbursement. In this
article we will briefly review the existing literature, which evaluate the quality
of life and the cost of neurosurgical interventions for the treatment of Parkinson's
disease.