Aktuelle Neurologie 2000; 27: S61-S69
DOI: 10.1055/s-2007-1017596
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Lebensqualität und Kosten neurochirurgischer Verfahren in der Behandlung der Parkinson-Erkrankung

Quality of Life and Costs of Neurosurgical Procedures in the Treatment of Parkinson's DiseaseR. C. Dodel, E. A. Spottke, W. H. Oertel
  • Neurologische Klinik, Philipps-Universität Marburg
Further Information

Publication History

Publication Date:
28 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Die kontinuierlich ansteigenden Kosten im Gesundheitswesen machen neben der medizinischen Betrachtungsweise eine ökonomische Bewertung von Erkrankungen und deren Behandlung unumgänglich und notwendig. In einigen Ländern (z.B. Australien) wird die Erhebung von ökonomischen Daten bereits für die klinische Zulassung von neuen Medikamenten gefordert. Ziel der ökonomischen Analyse ist es, konkurrierende Maßnahmen in ihrer Kostenstruktur und Wirtschaftlichkeit zu beurteilen, um damit bei zunehmender Verknappung der Ressourcen Kosten einzusparen und diese effizientverteilen zu können. Bei der Bewertung gesundheitsbezogener Maßnahmen stehen die Konsequenzen bzw. der Nutzen der betrachteten Maßnahmen im Vordergrund. Je nach Evaluationsansatz kann der Nutzen in natürlichen Einheiten, in Geldeinheiten oder in Einheiten einer Nutzenfunktion gemessen werden. Letztere spielen eine zentrale Rolle in gesundheitsökonomischen Ansätzen und werden z.B. als Veränderung des Gesundheitszustandes oder immer häufiger als Veränderung der Lebensqualität bewertet. Ökonomische Fragestellungen sowie Bewertungen der Lebensqualität, die in anderen Fachgebieten der Medizin einen festen Stellenwert besitzen, sind bei der Parkinson-Erkrankung bisher nur unzureichend thematisiert worden. Dies ist aber notwendig, da die Parkinson-Erkrankung eine häufige Erkrankung ist, einen chronischen Verlauf hat und somit zu einem hohen Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen führt. Darüber hinaus fordern die Krankenkassen für neue Therapieoptionen, wie z.B. die funktionellen neurochirurgischen Verfahren immer häufiger detaillierte Dokumentationen, bevor eine Kostenerstattung genehmigt wird. In diesem Übersichtsartikel sollen die zur Verfügung stehende Literatur, die die Lebensqualität und die Kosten bei den neurochirurgischen Verfahren für die Behandlung der Parkinson-Erkrankung untersucht haben, in Kürze vorgestellt werden.

Summary

Rising costs in the healthcare system require consideration of economic issues in medical decision-making. Economic analyses of a particular medical intervention measure an essential component of its burden to society beyond the more usual epidemiological estimates of mortality and morbidity. These results may help to determine medical research priorities, provide baselines against which new interventions can be assessed, or point out the economic consequences of a disease which help to establish healthcare priorities to save scarce healthcare ressources. In Australia, e.g., studies on the economic impact of a respective drug are required along with effectiveness data for the submission of a new drug. The outcome of a particular intervention are the central measure in cost-effectiveness analyses. Depending on the economic analysis they can be measured as natural units, in money units or using utilities. The latter have a major importance in economic evaluations and are expressed in terms of change of health status or change in the patient's quality of life. Although, economic issues have a particular relevance to Parkinson's disease, they have not been widely explored in this disease. First, Parkinson's disease is a common disorder with a chronic progressive course and therefore its economic impact is high. Second, emerging therapies for Parkinson's disease, like surgical interventions, are highly ressource-intensive, and third party payers already require extensive information before providing reimbursement. In this article we will briefly review the existing literature, which evaluate the quality of life and the cost of neurosurgical interventions for the treatment of Parkinson's disease.

    >