Aktuelle Neurologie 2000; 27(6): 258-261
DOI: 10.1055/s-2007-1017550
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Multiple Sklerose und Sport

Multiple Sclerosis and SportsA. Bayas1 , P. Rieckmann1 , Arbeitsgemeinschaft „Neurologie und Sport” in der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
  • 1Klinische Forschungsgruppe für Multiple Sklerose und Neuroimmunologie, Neurologische Klinik und Poliklinik der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Direktor: Prof. Dr. K. V. Toyka)
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Publication Date:
28 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Die multiple Sklerose (MS) ist in Europa und Nordamerika neben den Epilepsien die häufigste neurologische Erkrankung des jungen Erwachsenenalters. Durch ihren individuell sehr variablen Verlauf kann sie zu unterschiedlichen Behinderungsgraden führen. Eine häufige Frage, der vor allem jungen Erkrankten, betrifft die Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Für die früher oft geäußerte Annahme einer negativen Auswirkung von Sport auf den Krankheitsverlauf gibt es keine hinreichenden Beweise. Im Gegenteil wurden in den zurückliegenden Jahren die möglichen Vorteile von Sport bei MS erkannt. Unter Berücksichtigung des Behinderungsgrades und einiger häufiger Krankheitssymptome, wie pathologische Ermüdbarkeit und Uhthoff-Phänomen, bietet der Sport bei MS eine große Anzahl positiver Effekte. Neben der Förderung von Ausdauer, Kraft und Koordination etc. lässt sich, vor allem im Rahmen von Mannschaftssportarten, die soziale Integration fördern. Dem Arzt kommt vor allem die Aufgabe zu, über Möglichkeiten und individuelle Risiken im Rahmen sportlicher Betätigung zu beraten und aufzuklären.

Summary

In Europe and North-America multiple sclerosis (MS) is the most common neurological disorder of young adults besides the epilepsies. The highly variable individual disease course can result in a different extent of disability. A common question of mostly young patients concerns the possibilities of sport activities. So far, there is no sufficient evidence for the former attitude, that sports might have a negative impact on the disease course. In contrast possible benefits of sports activity in MS have been recognized in recent years. Taking the degree of disability and some of the frequent disease symptoms into consideration, e.g. fatigue and the Uhthoff-phenomenon, sports may have a great number of positive effects for MS patients. Besides improvement of endurance, power, and coordination social integration can be promoted, especially in team sports. The physician should advise and inform the patient about possibilities and individual risks of sport activities.

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