Abstract
Depressions in general practice tend to be mild and non-endogenous. The value of antidepressants
and indications for their use in such depressions are not well documented. One hundred
and forty one general practice depressives were treated from four to six weeks with
amitriptyline in median dose 125 mgs daily or placebo in a randomised controlled trial.
Significant drug placebo differences were apparent by two weeks and were strong by
six weeks. Detailed examination of symptom ratings showed that the effect was a true
antidepressant one, on core symptoms of depression. Interactions were examined between
drug-placebo differences and a range of predictor characteristics. There were no significant
interactions for demographic characteristics, history of illness or endogenous depression
in terms of symptom pattern, absence of life stress or non-neurotic personality. Drug
was superior to placebo in all subgroups. Only for initial severity of illness were
significant interactions found. Amitriptyline was superior to placebo in probable
and definite major depressions on the Research Diagnostic Criteria but not in minor
depressions. It was also superior to placebo in patients with initial Hamilton Scale
scores of more than 12, but not 6-12. Overall these findings indicate that tricyclic
antidepressant is of clear therapeutic benefit in a spectrum of milder depressions
except for the most mild of these.
Zusammenfassung
Die in Allgemeinpraxen behandelten Depressionen sind meist leicht und nichtendogenen
Ursprungs. Der Stellenwert der Antidepressiva sowie deren Indikationen sind nicht
gut belegt. In einem randomisierten plazebokontrollierten Versuch erhielten 140 depressive
Patienten aus Allgemeinpraxen während eines Zeitraums von 4-6 Wochen eine durchschnittliche
tägliche Dosis von 125 mg Amitriptylin bzw. Plazebo. Nach 2 Wochen machten sich signifikante
Unterschiede zwischen Präparat und Plazebo bemerkbar, die nach Ablauf von 6 Wochen
stark ausgeprägt waren. Eine eingehende Untersuchung der Symptombewertungen zeigte,
daß die Wirkung des Präparats eine echt antidepressive war und sich auf die Kernsymptome
der Depression auswirkte. Es wurden Wechselwirkungen zwischen den Präparat/Plazebo-Unterschieden
und einer Reihe von ,,predictive value"-Daten untersucht. Es zeigten sich keine signifikanten
Wechselwirkungen für demographische Merkmale, Anamnese der Erkrankung oder endogene
Depression hinsichtlich des Symptomenkomplexes, Abwesenheit von Alltagsstreß oder
der Merkmale einer nichtneurotischen Persönlichkeit. Bei allen Untergruppen erwies
sich das Präparat als dem Plazebo überlegen. Signifikante Wechselwirkungen fanden
sich nur bei bereits zu Anfang bestehendem Schweregrad der Erkrankung. Amitryptilin
erwies sich als dem Plazebo überlegen bei wahrscheinlichen und gesicherten schweren
Depressionen nach den ,,Research Diagnostic Criteria", nicht jedoch bei sehr leichten
Depressionen. Es war ebenfalls dem Plazebo überlegen bei Patienten, deren Hamilton
Scale Score über 12 lag, nicht jedoch bei solchen mit einem Wert von 6-12. Im ganzen
gesehen deuten diese Befunde darauf hin, daß ein trizyklisches Antidepressivum bei
einer Reihe leichter Depressionen wirksam ist, mit Ausnahme der leichtesten.