Pharmacopsychiatry 1990; 23: 129-134
DOI: 10.1055/s-2007-1014549
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

On the Therapeutic Action of Alpidem in Anxiety Disorders: An Overview of the European Data

Über die therapeutische Wirkung von Alpidem bei Angstzuständen: Eine Übersicht der in Europa veröffentlichten ErgebnisseP. L. Morselli
  • Department of Clinical Research, Synthélabo Recherche, Paris, France
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. März 2008 (online)

Abstract

This review analyzes the available data on the therapeutic activity of alpidem in various anxiety syndromes. Up to now, 17 studies have been completed in Europe, dealing with a total population of more than 1500 patients suffering from either chronic (n = 987) or situational anxiety (n = 400). In a series of five placebo-controlled double-blind studies in situations of stress-induced anxiety (gastroscopy, minor surgery, cardiac catheterization), the therapeutic efficacy of alpidem was evident in 53 % of the patients and significantly (P < 0.001) superior to that of placebo (30%). In more than 400 patients suffering from generalized anxiety or adjustment disorders with anxious mood, six double-blind studies run against placebo or reference drug over a period of two to three weeks indicated an anxiolytic effect superior (P < 0.01) to that of placebo and comparable to that of reference drugs (DZ, LZP, CZP).

A long-term (6 -12 months) open-label study conducted on a population of more than 300 patients suffering from chronic anxiety indicated that no tachiphylaxis occurs during prolonged treatment and that following abrupt drug discontinuation no withdrawal or rebound phenomena are observed. Globally, alpidem appears to be well tolerated with a minimum of dose-related, sedative effects (6 - 7% of the cases) and no effects on memory or cognitive functions. Four studies conducted specifically in an elderly population (n = 191) indicate that the elderly patients do not show an increased sensitivity to alpidem. On the contrary, as in adults, the anxiolytic effect was not accompanied by a reduction in performance or in cognitive functions nor by withdrawal reactions when treatment was discontinued. Preliminary data in institutionalized schizophrenic patients suggest an anxiolytic effect in psychotic patients, too.

Alpidem would thus appear to be a very promising new anxiolytic agent.

Zusammenfassung

Die vorliegende Übersicht analysiert die über Alpidem bekanntgewordenen Ergebnisse bei der Behandlung verschiedener Angstsyndrome, bisher sind in Europa 17 Untersuchungsreihen durchgeführt worden. Dabei wurden mehr als 1500 Patienten erfaßt, die entweder an chronischer Angst (n = 987) oder an Situationsangst litten (n = 400). Bei einer Reihe von 5 plazebokontrollierten Doppelblindstudien bei streßinduzierter Angst (Gastroskopie, kleineren chirurgischen Eingriffen, Herzkatheterisierung) zeigte sich die therapeutische Wirksamkeit von Alpidem bei 53% der Patienten, derjenigen von Plazebo (30%) signifikant überlegen (P < 0.001). Bei mehr als 400 Patienten mit allgemeinen Angstzuständen oder gestörter Anpassung verbunden mit Angstgefühl, zeigte sich in 6 Doppelblindstudien gegen Plazebo oder ein Bezugspräparat bei einer Gesamtversuchsdauer von 2 - 3 Wochen eine angstlösende Wirkung, die derjenigen von Plazebo überlegen war (P < 0.01) und vergleichbar war mit der eines Bezugspräparats (DZ, LZP, CZP).

Eine Langzeit-(6 -12 Monate)-"open label "- Studie an einer Gesamtzahl von mehr als 300 Patienten mit chronischer Angst deutet darauf hin, daß während der langen Behandlungsdauer keine Tachyphylaxie eintritt und daß nach plötzlichem Absetzen keine Entzugs- oder Rebounderscheinungen festzustellen sind. Im allgemeinen scheint Alpidem gut toleriert zu werden, mit minimalen dosisabhängigen sedativen Wirkungen (6 - 7% der Fälle) und keinerlei Wirkungen auf Gedächtnis- oder kognitive Funktionen. Vier spezifisch an älteren Personen durchgeführte Studien (n = 191) deuteten daraufhin, daß ältere Patienten keine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Alpidem aufweisen. Im Gegenteil: ebenso wie bei den Erwachsenen ging die angstlösende Wirkung keineswegs mit einer Herabsetzung der Leistungsfähigkeit oder der kognitiven Funktionen einher, noch zeigten sich bei einem Absetzen des Präparates irgendwelche Entzugserscheinungen. Die vorläufigen Ergebnisse bei stationär behandelten Schizophrenen deuten ebenfalls auf eine angstlösende Wirkung bei an Psychosen leidenden Patienten hin.

Alpidem scheint demnach ein sehr vielversprechendes neues Anxiolytikum zu sein.

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