ZFA (Stuttgart) 2008; 84(2): 79-90
DOI: 10.1055/s-2007-1004577
CME-Fortbildung

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Die inhaltliche Steuerung des Gesundheitswesens im ambulanten Bereich

The Steering of What is Included in Ambulatory Health Care in GermanyH.-H. Abholz 1
  • 1Abt. Allgemeinmedizin, Universität Düsseldorf
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eingereicht: 07.12.2007

akzeptiert: 17.12.2007

Publication Date:
07 February 2008 (online)

Auch für den einzelnen handelnden Arzt wird es zunehmend wichtiger, die Funktionsweise des Systems zu kennen, in dem er arbeitet. Denn seine Irritationen in Bezug auf gesundheitspolitische Entscheidungen im System sowie seine Verärgerung über die von ihm ausgemachten „Zuständigen” für diese Entscheidungen kommen zum Teil allein auch deswegen zustande, weil er keine ausreichende Kenntnis von den Vorgängen im System hat bzw. er nicht selten den Falschen als Adressat seiner Wut sieht.

Niedergelassene Ärzte interessieren sich besonders dafür, was sie im System inhaltlich tun können, sowie für die Frage ihrer Honorierung. Beide Fragen sind relativ ähnlich in unserem System geregelt, haben aber gewisse spezifische Feinregulierungen, die dem jeweiligen Thema geschuldet sind. Der folgende Text fokussiert auf die Regulierung der Inhalte des ambulanten Leistungsgeschehens, also auf die Regulierung dessen, was wir als Ärzte ambulant tun dürfen und wofür - zumindest grundsätzlich - wir auch honoriert werden.

Wie das deutsche System funktioniert, ist zu weiten Teilen den Handelnden im System auf ärztlicher Seite nicht klar bzw. wird oft sogar falsch gesehen. Das Problem ist, dass es auch nirgendwo in kompakter Form nachlesbar ist - nicht einmal in der Mehrzahl der Lehrbücher für Sozialmedizin oder Public Health (Ausnahme: Niehoff). Die genauen Abläufe sind auch nicht aus dem Sozialgesetzbuch V, welches das GKV System regelt, ableitbar.

Hinzu kommt, dass selbst dann, wenn man einen Einblick in die Funktionsweise und die Institutionen des Systems über Literatur bekommen würde, noch lange nicht deren Wirklichkeit bei der Umsetzung von Regulierung kennen würde. Der Autor war von 1984-1998 im System als beratender Arzt des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen freiberuflich tätig und hierbei für die Fragen der Regulierung inhaltlicher Ausgestaltung des Systems und der Honorarregulierung mit zuständig.

Die Arbeitsweise des Systems hat sich seit 1998 bis heute nur leicht geändert; sie wird sich aber zukünftig deutlich in einer Weise ändern, die im folgenden Text auch schon angesprochen ist.

Das deutsche System ist einmalig: der Staat spielt eine untergeordnete Rolle.

Literatur

  • 1 DÄB . (Deutsches Ärzteblatt).  2007;  104 , A 3448 und 3450-51.
  • 2 Niehoff J-U. (Hrsg) Sozialmedizin systematisch. 2. Aufl. Uni-med, Lorch/Württemberg 2006

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. H.-H. Abholz

Universitätsklinikum Düsseldorf

Abteilung für Allgemeinmedizin

Geb. 14.97

Moorenstr. 5

40225 Düsseldorf

Email: abholz@med.uni-duesseldorf.de

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