Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - V25
DOI: 10.1055/s-2007-1004464

GMS – Gold Micro Shunt – Ein neues Implantat in der Glaukomchirurgie

C Mielke 1, W Konen 2, M Bombelli Huber 3, JP Harnisch 1
  • 1Berlin – St. Gertrauden-Krankenhaus
  • 2Köln – Universitätsaugenklinik
  • 3Augsburg – Klinikum Augsburg

Hintergrund: Die episklerarale Fibrosierung stellt bei filtrierenden Glaukomoperationen ein bisher noch nicht gelöstes Problem dar. Trotz intensiver postoperativer Nachsorge ist eine Vernarbung des Sickerkissens oft nicht zu vermeiden. In der Glaukomchirurgie steht daher die Modifikation bekannter Verfahren – aber auch die Nutzung alternativer Abflusswege im Mittelpunkt des Interesses. Bei der Implantation des Gold Micro Shunts dient der suprachoroidale Raum als Filterreservoir.

Material und Methoden: Das Implantat besteht aus medizinisch reinem 24K Gold. Es ermöglicht einen Kammerwasserfluss von der Vorderkammer in den suprachoroidalen Raum. Der Wirkmechanismus beruht auf dem negativen Druckgradienten zwischen Vorderkammer und suprachoroidalem Raum.

Der Gold Micro Shunt wurde in 22 Augen von 22 Patienten implantiert.

Ergebnisse: Bei allen 22 Augen konnte eine initiale Drucksenkung erzielt werden. Intraoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Frühe postoperative Komplikationen wie Hypotonie und Hyphäma waren transient (<1 Woche) und benötigten keine operative Intervention. Bei 8 Patienten kam es zu einem vorübergehenden Druckanstieg zwischen der ersten und sechsten Woche postoperativ. Bei 20 Augen konnte 6 Monate postoperativ eine Senkung des Intraokulären Druckes zwischen 8–10mmHg gemessen werden.

Schlussfolgerung: Die Implantation des Gold Micro Shunts ist eine geeignete operative Methode zur Drucksenkung. Der alternative Abflussweg über eine suprachoroidale Drainage eröffnet die Möglichkeit auch bei mehrfach voroperierten Augen eine effiziente Drucksenkung zu erzielen. Schwere postoperative Komplikationen wurden nicht beobachtet. Eine stärkere Drucksenkung und deren Dosierbarkeit ist in vielen Fällen wünschenswert und wird durch die derzeitige Weiterentwicklung des „Shunt-Design“ angestrebt.