Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_05_12
DOI: 10.1055/s-2007-1002953

Inzidenz und klinische Bedeutung der angeborenen Thrombophilie bei pathologischem uterinen Doppler im zweiten Trimenon

S Schrey 1, H Stepan 1, R Faber 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Leipzig, Leipzig

Fragestellung: Sowohl eine pathologische Perfusion der Aa. uterinae im zweiten Trimenon als auch angeborene Thrombophilien werden mit einem erhöhten Komplikationsrisiko in der Schwangerschaft assoziiert. Es sollte untersucht werden, ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Parametern hinsichtlich des perinatalen Ausgangs gibt.

Methodik: Retrospektiv untersucht wurden 137 Patientinnen, welche sich zur pränatalen Diagnostik im 2. Trimenon (18. bis 26. SSW) vorstellten. Bei allen Patientinnen bestand bei der initialen Untersuchung eine pathologische uterine Perfusion (gemittelter PI beider Aa. uterinae > 1,4 und/ oder bilateraler Notch). Parallel erfolgte die Untersuchung angeborener Thrombophiliefaktore: Mutationen der Faktoren II (Prothrombin) und Faktor V Leiden.

Ergebnisse: Von 137 untersuchten Frauen hatten 6% eine heterozygote Faktor V-Mutation, 3% eine heterozygote Prothrombin-Mutation und 1,5% eine heterozygote beider Faktoren. Eine homozygote Mutation konnte nicht nachgewiesen werden. Zwischen dem Schweregrad der uterinen Perfusionsstörung und dem Auftreten von angeborener Thrombophilien ließ sich kein Zusammenhang darstellen. Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf traten insgesamt bei 59 von 125 (46,8%) Patientinnen auf. Dabei bestanden keine Unterschiede in der Häufigkeit der einzelnen Komplikationen zwischen Patientinnen mit normalem und auffälligem Thrombophiliestatus.

Schlussfolgerung: Ein Zusammenhang zwischen auffälligem Thrombophiliestatus und pathologischer uteriner Perfusion scheint nicht zu existieren. Damit kann der Thrombophiliestatus bei uteriner Perfusionsstörung auch nicht als zusätzlicher prognostischer Marker herangezogen werden.