Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_05_11
DOI: 10.1055/s-2007-1002952

Veränderungen eines pathologischen uterinen Dopplerbefundes im Schwangerschaftsverlauf und perinataler Ausgang

S Schrey 1, H Stepan 1, R Faber 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universität Leipzig, Leipzig

Fragestellung: Eine pathologische uterine Perfusion im zweiten Trimenon kennzeichnet ein Risikokollektiv hinsichtlich Präeklampsie und IUGR. Dabei kann diese sich im weiteren Schwangerschaftsverlauf verbessern bzw. normalisieren. Ziel dieser Studie war es zu analysieren, inwieweit diese Dynamik den Schwangerschaftsausgang beeinflusst.

Methodik: Die retrospektive Untersuchung umfasst 137 Patientinnen, die sich zur pränatalen Diagnostik im 2. Trimenon (18. bis 26. SSW) vorstellten. Bei allen Patientinnen bestand initial eine pathologische uterine Perfusion (gemittelter PI beider Aa. uterinae > 1,4 und/ oder ein bilateraler Notch). Eine Verlaufskontrolle des Dopplerbefundes erfolgte immer im Abstand von 4 Wochen oder nach klinischen Gesichtspunkten.

Ergebnisse: Bei der ersten Kontrolluntersuchung (21. bis 32. SSW) lag bei 35,7% der Patientinnen eine Normalisierung der uterinen Perfusion vor. In der Gruppe mit persistierend pathologischem uterinen Doppler (64,3%) traten im weiteren Schwangerschaftsverlauf folgende Komplikationen signifikant häufiger auf: Präeklampsie 23,5% vs. 4,7%, p < 0,01, IUGR 42% vs. 13,3%, p < 0,01, Frühgeburt vor der 37. SSW 42% vs. 20%, p < 0,025. Bei denjenigen mit persistierender pathologischer Perfusion in der zweiten Kontrolluntersuchung in der 24. bis 31. SSW (32,5%) traten alle Komplikationen mit Ausnahme der Frühgeburt vor der 34. SSW signifikant häufiger auf.

Schlussfolgerung: Eine doppler-sonographische Verlaufskontrolle einer pathologischen uterinen Perfusion liefert wichtige prognostische Informationen für den weiteren Schwangerscahftsverlauf. Eine Normalisierung des uterinen Dopplers ist mit signifikant weniger Komplikationen assoziiert.