Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_05_10
DOI: 10.1055/s-2007-1002951

Die computergestützte CTG-Analyse unter der Entbindung in Korrelation zu den Ergebnissen der Mikroblutuntersuchung

S Schiermeier 1, A Thieme 2, M Daumer 3, M Scholz 3, KTM Schneider 2, W Hatzmann 1
  • 1Frauenklinik der Universität Witten/Herdecke, Witten
  • 2Frauenklinik und Poliklinik der TU München, Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Perinatalmedizin, München
  • 3TRIUM Analysis Online GmbH, München

Einleitung: Die Korrelation zwischen den Ergebnissen der computergestützten CTG-Analyse mit dem Programm „CTG-Online“ und dem Goldstandard, der MBU, soll geprüft werden.

Methode: Aus 4659 konsekutiven Entbindungen in zwei Universitätsfrauenkliniken wurden alle Entbindungen mit Mikroblutuntersuchungen (MBU) ausgewählt. Von insgesamt 573 Entbindungen mit MBUs konnten 370 Patientinnen, bei denen die Dokumentation vollständig war, ausgewertet werden. Bei diesen Patientinnen wurden 733 MBUs durchgeführt. In Analogie zum FIGO-Score wurden die CTGs automatisch zum Zeitpunkt der MBU analysiert. Die Analysen wurden von den beiden Kliniken unabhängig voneinander durchgeführt und erst nach der Auswertung gegenübergestellt.

Ergebnisse: Für den FIGO-Gesamtscore suspekt und pathologisch zeigt sich eine Sensitivität für pH-Werte der MBU <7,21 in den beiden Kliniken von 92 und 100%. Die Spezifität liegt bei 22 und 10%. Der positiv prädiktive Wert liegt bei 4 und bei 2%. Der negativ prädikative Wert beträgt 99 und 100%. Der sensitivste Einzelparameter des FIGO-Scores ist die Dezeleration. Die Spezifität dieses Parameters liegt bei 43 und 34%. Die Herzfrequenzvariabilität zeigt mit 79 und 81% die höchste Spezifität. Die Sensibilität beträgt für diesen Parameter 23 und 14%.

Schlussfolgerung: Die computergestützte CTG-Analyse kann durch die hohe Sensitivität für fetale Azidosen als zusätzliches Kriterium in der Beurteilung des fetalen Zustandes unter der Geburt verwandt werden.