Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - PO_05_03
DOI: 10.1055/s-2007-1002944

Fetale Überwachung bei Übertragung – Duplexsonographie der A. cerebri media (MCA)

J Kohl 1, K Hoppe 1, D Schäfer 1, A Reitter 1, F Louwen 1
  • 1Zentrum für Frauenheilkunde, Universitätsklinik Frankfurt, Frankfurt

Einleitung: Bei Übertragung steigen perinatale Morbidität und Mortalität sowie die Rate operativer Entbindungen. Zahlreiche auch randomisierte Studien untersuchen den Zeitpunkt der Geburtsinduktion zur Reduktion neonataler und maternaler Komplikationen. Der Stellenwert einer fetalen Überwachung durch sonographische Methoden oder Kardiotokographie wird kontrovers diskutiert. Bei Hypoxie zeigt die A. cerebri media bei intrauteriner Wachstumsrestriktion eine Widerstandreduktion im Flussprofil.

Methode: Prospektiv werden in einer Beobachtungsstudie ab dem Termin fetale Gefäße duplexsonographisch untersucht. Widerstandsparameter werden zum Entbindungsmodus, peripartalen CTG-EKG-Auffälligkeiten und dem fetalen Outcome korreliert.

Resultate: Bis jetzt wurden in der Interimsanalyse 40 Schwangerschaften ab der 38+0 SSW erfasst mit einer Rate von aktuell 39% abdominal- oder vaginal-operativen Entbindungen im Kollektiv. In 82% zeigte sich nach dem Termin eine Reduktion des Widerstandes in der MCA. Der mittlere Abfall des Resistance-Index (RI) in allen Schwangerschaften betrug 5,6%. Für die Subgruppe operativer Entbindungen zeichnet sich eine erhöhte Reduktion des Widerstandes ab.

Schlussfolgerung: Der Widerstand in der MCA nach dem errechneten Termin scheint sich mit zunehmender Schwangerschaftsdauer zu reduzieren. Das Ausmaß der Widerstandsreduktion scheint mit Geburtsverläufen mit pathologischem CTG und fetalem distress zu korrelieren. Dies soll nun in einem größeren Kollektiv statistisch validiert werden.