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DOI: 10.1055/s-2006-958232
Tamoxifen-Retinopathie: Klinische und funktionelle Daten von 8 Patientinnen
Hintergrund: Tamoxifen, ein nichtsteroidales Antiöstrogen, wird in der adjuvanten Therapie bei der Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt. In seltenen Fällen werden Sehstörungen bzw. ophthalmologische Veränderungen aufgrund von Netzhautfunktionsstörungen unter Tamoxifen-Therapie beobachtet.
Methoden: Retrospektive Auswertung von klinischen und funktionellen (Visus, Gesichtsfeld, Farbensehen, ERG) Befunden bei 8 Patientinnen unter Tamoxifen-Therapie.
Ergebnisse: 7 der 8 Patientinnen gaben Sehstörungen an. Bei einer Patientin zeigten sich die für die Tamoxifen-Retinopathie typischen kristallinen Ablagerungen im Makulabereich, bei einer weiteren Patientin unklare weißliche Flecken am Fundus. 3 Patientinnen wiesen einen auffälligen Farbsehtest auf, bei 3 Patientinnen lag ein pathologisches ERG vor.
Schlussfolgerung: In seltenen Fällen werden Tamoxifen-bedingte Netzhautfunktionsstörungen beobachtet. Bei unklaren Sehstörungen sollte eine Tamoxifen-Retinopathie als Ursache mit in Betracht gezogen werden.