Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - D64
DOI: 10.1055/s-2006-958232

Tamoxifen-Retinopathie: Klinische und funktionelle Daten von 8 Patientinnen

C Ritter 1, AB Renner 1, E Cropp 1, L Krause 1, J Wachtlin 1, NE Bechrakis 1, MH Foerster 1
  • 1Berlin – Charité – Campus Benjamin Franklin

Hintergrund: Tamoxifen, ein nichtsteroidales Antiöstrogen, wird in der adjuvanten Therapie bei der Behandlung des Mammakarzinoms eingesetzt. In seltenen Fällen werden Sehstörungen bzw. ophthalmologische Veränderungen aufgrund von Netzhautfunktionsstörungen unter Tamoxifen-Therapie beobachtet.

Methoden: Retrospektive Auswertung von klinischen und funktionellen (Visus, Gesichtsfeld, Farbensehen, ERG) Befunden bei 8 Patientinnen unter Tamoxifen-Therapie.

Ergebnisse: 7 der 8 Patientinnen gaben Sehstörungen an. Bei einer Patientin zeigten sich die für die Tamoxifen-Retinopathie typischen kristallinen Ablagerungen im Makulabereich, bei einer weiteren Patientin unklare weißliche Flecken am Fundus. 3 Patientinnen wiesen einen auffälligen Farbsehtest auf, bei 3 Patientinnen lag ein pathologisches ERG vor.

Schlussfolgerung: In seltenen Fällen werden Tamoxifen-bedingte Netzhautfunktionsstörungen beobachtet. Bei unklaren Sehstörungen sollte eine Tamoxifen-Retinopathie als Ursache mit in Betracht gezogen werden.