Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V62
DOI: 10.1055/s-2006-958230

Makuladegeneration und Membranoproliferative Glomerulonephritis Typ II: Zwei Komplementsystemabhängige Erkrankungen

KW Rüther 1
  • 1Berlin – Charité – Campus Virchow-Klinikum

Hintergrund: Der Komplementfaktor H Y402H-Polymorphismus hat sich als genetischer Risikofaktor für die Entwicklung einer AMD herausgestellt. Die membranoproliferative Glomerulonephritis (MPGN) Typ II resultiert ebenfalls aus einer fehlenden Hemmung des Komplementsystems.

Methoden: Ein Pat. mit MPGN Typ II wurde mittels ERG, multifokalem ERG, OCT und Fluoreszenzangiographie untersucht. Der anamnestisch netzhautkranke Vater wurde ebenfalls elektrophysiologisch untersucht.

Ergebnisse: Der MPGN-Typ II Patient wies eine beidseitige Drusenmakulopathie sowie eine CNV rechts auf. Letzere wurde zunächst mit PDT, später mit PDT und Avastin (Univ.-Augenklinik Leipzig) behandelt. Neben dem Komplementfaktor H Y402H-Polymorphismus wies er einen weiteren Polymorphismus auf (R493T). Der Vater war nierengesund, zeigte den Befund einer Zapfendystrophie.

Schlussfolgerungen: Das Komplementsystem spielt eine wichtige Rolle für wichtige physiologische Funktionen in verschiedenen Bereichen das Körpers. Unter anderen stellen sich die Fragen, ob das Komplementsystem mit weiteren Netzhauterkrankungen assoziiert ist und ob sich aus dem Zusammenhang CFH-Polymorphismus und MAD therapeutische Optionen insbesondere ableiten lassen.