Einleitung: In einer Untersuchung wurden die zusätzlichen klinischen Informationen durch die
diagnostischen Möglichkeiten der spaltlampen-adaptierten optischen Kohärenztomographie
(OCT) des vorderen Augenabschnitts überprüft.
Patienten und Methoden: Mit der spaltlampen-adaptierten Vorderabschnitts-OCT (SL-OCT, Heidelberg Engineering)
wurden im klinischen Alltag kontaktfreie Querschnittsaufnahmen der Hornhaut, des Kammerwinkels,
der Vorderkammer, der Iris und der natürlichen Linse bzw. Intraokularlinse (IOL) in
einer Abbildung durchgeführt. Die Vorteile dieses Systems sind eine höhere Scangeschwindigkeit
von 200Hz und der größere Bilddurchmesser (15×7mm).
Ergebnisse: Bisher wurden 77 Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern untersucht. Der
Vorteil des SL-OCT gegenüber früheren Systemen war, dass der gesamte vordere Augenabschnitt
in einer hochauflösenden Aufnahme dargestellt werden konnte. Ein Mehrwert an Information
lag für die Diagnostik der Hornhaut in 49%, für die Kammerwinkelbeurteilung in 15%,
für die Untersuchung der Vorderkammer in 13% und für die Beurteilung der natürlichen
Linse oder Kunstlinse in 23% der Fälle vor. Neben der morphologischen Betrachtung
erwies sich die automatische Quantifizierbarkeit der untersuchten Strukturen als besonders
nützlich. Insbesondere postoperative Untersuchungen konnten ohne Einschränkungen kontaktfrei
im Verlauf durchgeführt werden.
Schlussfolgerung: Das SL-OCT erlaubt eine simultane Spaltlampen- und OCT-Untersuchung im klinischen
Alltag. Die OCT-Darstellung des gesamten vorderen Augenabschnitts konnte zusätzliche
Informationen in der Patientenversorgung liefern.