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DOI: 10.1055/s-2006-958170
Eignet sich das Rebound-Tonometer iCARE® zum Glaukomscreening bei kleinen Kindern?
Hintergrund: Messungen des Augeninnendrucks bei Kleinkindern ist häufig nur unter Vollnarkose durchführbar. Die Allgemeinanästhesie stellt jedoch ein Risiko dar. Zudem können die dabei eingesetzten Medikamente den Augeninnendruck mitunter erheblich senken.
Methode: In dieser retrospektiven Fallstudie haben wir Druckwerte von insgesamt 73 Messungen an 31 Kindern verglichen, die sich bei Verdacht auf erhöhten Augeninnendruck einer Untersuchung in Allgemeinanästhesie unterziehen mussten. Der intraokulare Druck wurde in Narkose mit einem Handapplanationstonometer nach Draeger oder Perkins ermittelt. 24 Stunden vorher wurde eine Druckmessung mit dem Reboundtonometer iCARE® (Tiolat, Finnland) durchgeführt.
Ergebnisse: Für die Messungen mit den Applanationstonometern ergab sich ein Mittelwert von 17,95 ±8,05mmHg und für die Reboundtonometrie ein Mittelwert von 20,58±8,91mmHg. Bei 42 Messungen (59%) lag die Differenz innerhalb von 3mmHg. Meist lagen die mit dem iCARE®-Tonometer ermittelten Werte über denen, die mit dem Handapplanationstonometer gemessen wurden (bei maximaler Abweichung von 13 mHg), wohingegen nur dreimal der Druck um mindestens 4mmHg unter dem in Narkose ermittelten Wert lag.
Schlussfolgerungen: Die Rebound-Tonometrie scheint eine hilfreiche Glaukomscreeningmethode zu sein, die bei Kleinkindern ohne Allgemeinanästhesie durchgeführt werden kann. Weitere wichtige Untersuchungen, wie z.B. Ultraschallbiometrie, Gonioskopie, Skiaskopie sowie Bestimmung der Hornhautdurchmesser erfordern jedoch weiterhin eine Untersuchung in Narkose. Der Einsatz des iCARE®-Tonometers kann aber dazu beitragen, die Zahl notwendiger Vollnarkosen zu reduzieren.