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DOI: 10.1055/s-2006-957000
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Therapieoption auch bei Patienten mit Mischzuständen - NICE-Leitlinien bestätigen Olanzapin als ein Mittel der ersten Wahl
Publication History
Publication Date:
12 December 2006 (online)
Die aktuellen Therapieleitlinien des britischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) bestätigen die Bedeutung des Behandlungskontinuums bei bipolaren Erkrankungen [1]. Als Medikamente der ersten Wahl werden Lithium, Olanzapin und Valproat als Mono- und Kombinationstherapie genannt. Die NICE-Empfehlungen schreiben ebenso wie die kanadischen und amerikanischen Leitlinien Olanzapin (Zyprexa®) als einzigem Atypikum eine medizinische Evidenz zur Wirksamkeit in der Akuttherapie der manischen und gemischten Episode sowie für die weitere Phasenprophylaxe (nach Ansprechen in der Manie) zu. Damit untermauern diese Therapieleitlinien die Ergebnisse klinischer Studien zur Bedeutung von Olanzapin für Patienten mit einer bipolaren Erkrankung, insbesondere auch für diejenigen Patienten, die unter schwierig zu behandelnden bipolaren Mischzuständen leiden.
Für den behandelnden Arzt ist die Orientierung an evidenzbasierten Leitlinien bei Krankheiten mit schweren und anhaltenden Funktionseinschränkungen besonders wichtig. Bipolare Erkrankungen erfordern aufgrund ihrer starken Tendenz zur Chronifizierung und des hohen Rückfallrisikos ein Behandlungskontinuum, das sich von einer schnell greifenden Therapie in der Akutphase bis in eine langfristig erfolgreiche Phasenprophylaxe hinein erstreckt. Evidenzbasierte Leitlinien können den Arzt hier bei der Auswahl der für den jeweiligen Patienten am besten geeigneten Medikation unterstützen. So kann eine vertrauensvolle Arzt-Patienten-Beziehung entstehen, die einen Grundpfeiler für eine erfolgreiche Langzeittherapie bildet.
Auch die aktuellen NICE-Behandlungsleitlinien betonen die Notwendigkeit einer medikamentösen Langzeittherapie [1]
nach einer (schweren) manischen Episode, die mit einer signifikanten Risikosituation und negativen Konsequenzen für den Patienten assoziiert war, für Patienten mit einer Bipolar-I-Erkrankung, die mindestens zwei akute Episoden erlitten haben, und für Patienten mit einer Bipolar-II-Erkrankung, die signifikante funktionelle Beeinträchtigungen haben, stark suizidal gefährdet sind oder unter häufigen Episoden leiden.
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