Evidenz-basierte Phytotherapie beim Reizdarmsyndrom: Wie wirkt Iberogast®?

Das Reizdarmsyndrom gehört zu den häufigsten funktionellen Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes. Die Pathogenese ist heterogen, und es liegen verschiedene Pathomechanismen zugrunde.

Im Mittelpunkt stehen hierbei Störungen der viszeralen Sensitivität, der Motilität und ihrer neuronalen Steuerung sowie auch neuerdings der mukosalen Sekretion. Ein neues Cochrane-Review [1] belegt die Wirksamkeit pflanzlicher Arzneimittel beim Reizdarmsyndrom (IBS). Aus dem europäischen Bereich wird STW 5 (Iberogast) gesondert benannt, was Anlass ist, die Daten zur Wirkungsweise und Wirksamkeit hier zusammenzufassen.

Pharmakologische Daten zeigen, dass Iberogast in vivo eine erhöhte gastrointestinale Sensibilität verringert. An der glatten Darmmuskulatur wirkt es bei der durch Acetylcholin oder Histamin induzierten Kontraktion spasmolytisch, bei relaxierter Muskulatur tonisierend. STW 5 zeigte auch eine Bindungsaffinität an gastrointestinale Rezeptoren (5-HT³, Muscarin M³). An humanem Darm wurde in vitro gezeigt, dass Iberogast sekretionsfördernd wirken kann.

In der Klinik hat STW 5 seine Wirksamkeit unter anderem in einer randomisierten plazebokontrollierten Doppelblindstudie [2] gezeigt.

Bei guter Verträglichkeit kam es unter einer 4-wöchigen Therapie mit STW 5 zu einer signifikanten Reduktion eines abdominalen Schmerz- und IBS Symptom-Score. Die Relevanz dieser Daten für die Praxis wird durch eine Anwendungsbeobachtung an 2548 Patienten weiter unterstrichen.

Die Daten belegen, dass Iberogast zu den am besten untersuchten Arzneimitteln bei der Indikation Reizdarmsyndrom gehört und die Symptome dieser Erkrankung ebenso wie bei der funktionellen Dyspepsie in effektiver Weise bessert.

[1] Liu JP et al., The Cochrane Database of Systematic Reviews 2006 Issue 2.

[2] Madisch A et al., Aliment Pharmacol Ther 2004; 19: 271–279.