Hintergrund: Bei traumatischem Makulaforamen werden sowohl bei einer chirurgischen Intervention
als auch bei konservativen Kontrollen in der Literatur Verläufe mit zufriedenstellenden
Langzeitergebnissen beschrieben. Der Zeitpunkt einer Operation bzw. einer spontanen
Vernarbung wird sehr unterschiedlich angegeben. Kasuistik: Erstvorstellung eines 17-jährigen Schülers im Januar 2005: Visusreduktion rechts
auf s.c. 0,05, Oberlidhämatom, durchgreifendes Makulaforamen, peripheres Netzhautödem
mit Glaskörpersanguisbetauung bei Z.n. schwerer Contusio bulbi vom Vortag (Fußball).
Unter konservativer Beobachtung kam es im Verlauf zu einer Spontanvernarbung des Foramens.
Eine zwischenzeitlich aufgetretene epiretinale Gliose bildete sich ebenfalls spontan
im Verlauf subtotal zurück. Der Patient erreichte bei der Befundkontrolle nach einem
Jahr eine Sehschärfe von s.c. 0,7 p. Schlussfolgerung: Traumatische Makulaforamen stellen eine seltene Komplikation bei schwerer Contusio
bulbi dar. Die individuelle Entscheidung einer Therapie sollte in Abhängigkeit von
Befund und Verlauf, v.a. aber auch in Absprache mit dem Patienten erfolgen. In jedem
Fall sind regelmäßige Befundkontrollen notwendig. Dabei ist insbesondere die Beurteilung
im OCT hilfreich. Bei ausbleibender Spontanvernarbung bleibt eine Vitrektomie als
Option.