Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - KV43
DOI: 10.1055/s-2006-954657

Durchgreifendes Makulaforamen nach schwerer Contusio bulbi – Eine Kasuistik im Verlauf

W Schreiber 1, W Behrens-Baumann 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Magdeburg

Hintergrund: Bei traumatischem Makulaforamen werden sowohl bei einer chirurgischen Intervention als auch bei konservativen Kontrollen in der Literatur Verläufe mit zufriedenstellenden Langzeitergebnissen beschrieben. Der Zeitpunkt einer Operation bzw. einer spontanen Vernarbung wird sehr unterschiedlich angegeben. Kasuistik: Erstvorstellung eines 17-jährigen Schülers im Januar 2005: Visusreduktion rechts auf s.c. 0,05, Oberlidhämatom, durchgreifendes Makulaforamen, peripheres Netzhautödem mit Glaskörpersanguisbetauung bei Z.n. schwerer Contusio bulbi vom Vortag (Fußball). Unter konservativer Beobachtung kam es im Verlauf zu einer Spontanvernarbung des Foramens. Eine zwischenzeitlich aufgetretene epiretinale Gliose bildete sich ebenfalls spontan im Verlauf subtotal zurück. Der Patient erreichte bei der Befundkontrolle nach einem Jahr eine Sehschärfe von s.c. 0,7 p. Schlussfolgerung: Traumatische Makulaforamen stellen eine seltene Komplikation bei schwerer Contusio bulbi dar. Die individuelle Entscheidung einer Therapie sollte in Abhängigkeit von Befund und Verlauf, v.a. aber auch in Absprache mit dem Patienten erfolgen. In jedem Fall sind regelmäßige Befundkontrollen notwendig. Dabei ist insbesondere die Beurteilung im OCT hilfreich. Bei ausbleibender Spontanvernarbung bleibt eine Vitrektomie als Option.