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DOI: 10.1055/s-2006-951023
Vergleich der hochauflösenden virtuellen CT-Kolonographie mit Koloskopie und FOBT
Hintergrund: Die Effektivität der Darmkrebsvorsorge ist durch zahlreiche Studien belegt und in Deutschland als Gesundheitsleistung anerkannt. Die Sensitivität und Spezifität des Goldstandards Koloskopie wird weder vom FOBT noch von anderen Stuhltests erreicht. Die virtuelle CT-Kolonographie (VC) ist in einigen Studien der Koloskopie ebenbürtig, in anderen aber unterlegen. Bisher liegen keine Untersuchungen zur VC mit hochauflösenden Computertomographen der neuesten Generation vor. Zudem ist eine weitere Reduktion der Strahlendosis für die Vorsorge-VC wünschenswert.
Fragestellung: Evaluation der Leistungsfähigkeit der hochauflösenden VC in Niedrigdosistechnik im Vergleich zu Koloskopie und FOBT. Studiendesign: Nach Abgabe des FOBT und Vorbereitung erfolgt die VC mit einem 64-zeiligen Computertomographen in Niedrigdosistechnik (effektive Gesamtdosis etwa 4 mSv). Die Auswertung erfolgt mittels dreidimensionaler endoluminaler Rekonstruktion, wobei zweidimensionale MPRs zur Problemlösung dienen. Unmittelbar danach folgt die Koloskopie. Dem Koloskopeur wird der CT-Befund segmentbezogen (segmental unblinding) mitgeteilt. Einschlusskriterien sind: Alter ab 50 Jahren, keine Koloskopie in den letzten fünf Jahren, keine entzündliche Darmerkrankung, Beschwerdefreiheit, kein bekannter pathologischer Stuhlbefund. Insgesamt sollen 360 Personen eingeschlossen werden. Fargebogen zur subjektiven Beurteilung der CT-Kolographie und der Koloskopie.
Ergebnisse: Bis zur Zwischenauswertung wurden 140 Personen untersucht. Insgesamt sind 145 Polypen mittels CT-Kolographie detektiert worden. Die Sensitivität liegt bei 89,5% für Polypen zwischen 6–9mm (Adenome: 90%; hyperplastische Polypen: 83%) und 92% für Polypen ab 10mm (Adenome: 100%; hyperplastische Polypen: 89%). Die patientenbezogene Sensitivität beträgt 80,5% für Polypen aller Größen (klein, 0–5mm; mittel, 6–9mm; groß, 10mm und größer), 70% für kleine, 87% für mittlere und 95% für große Polypen. Die patientenbezogene Spezifität der VC liegt bei 82% für alle Polypen. Für mittlere und große Polypen ist sie 100%.
Schlussfolgerung: Die hochauflösende VC in Niedrigdosistechnik ist ein sensitives Verfahren für die Detektion von Kolonpolypen. Sie erreicht die in der Literatur beschriebenen Leistungsdaten für die konventionelle VC.