Klin Monbl Augenheilkd 2006; 223 - V44
DOI: 10.1055/s-2006-948275

Trabekulektomie schichtweise in Ostien des Schlemm'schen Kanals – die neue nicht-penetrierende Glaukom-Chirurgie-Technik

A Dashevskiy 1, K Kotliar 2
  • 1Universitäts-Augenklinik München
  • 2Augen- und Poliklinik rechts der Isar München

Hintergrund: Mit dem Ziel, den ausgeprägten stabilen hypotensiven Effekt bei der nicht-penetrierenden Glaukomchirurgie zu erreichen, wurde die neue Chirurgietechnik entwickelt, die die Filtrationszone erweitert und dabei die natürliche Kammerwasserabflusswege maximal erhält.

Methoden: 14 Augen von 10 Patienten (IOD:28,4±3,8mmHg; Alter: 70,3±5,4 Jahre) wurden mit der folgenden verbesserten nicht-penetrierenden Glaukomchirurgietechnik operiert. Nach dem Ausschneiden der Konjunktiva und des äußeren korneoskleralen Lappens, wird die sorgfältige tiefe Separation des inneren skleralen Lappens durchgeführt. Dann wird die Resektion der äußeren Wand des Schlemm'schen Kanals (SK) auf die mäßige Tiefe und Länge gemacht. Zwei Schichten des Trabekelmaschinwerks: juxtakanalikuläre und korneosklerale werden im Bereich des offenen SK mittels trabekulären Spatel (Geuder, G-16240) entfernt. Eine Harpune-Kanüle (Geuder, G-S02199) wird zwischen oben liegenden Trabekelwerkschichten und dem unten liegenden gut-durchlässigen uvealen Schicht in beiden SK-Ostien eingeführt. Somit wird die SK-Erweiterung erreicht, und gleichzeitig wird eine durchlässige Trabekelwerkschicht von anderen Schichten innerhalb SK-Ostien von einander separiert. Anschließend wird die Kanüle aus den Ostien zurückgezogen. Dadurch werden zwei weniger durchlässige Trabekelwerkschichten in SK-Ostien entfernt. Die uveale Schicht bleibt intakt. Ergebnisse: Postoperativer IOD von 13,1±2,3mmHg wurde in einem Jahr nach der Chirurgie in der untersuchten Gruppe festgestellt. Bei allen Patienten war hypotensiver Effekt absolut. In 5 (36%) Augen erscheinte Hyphema während der Chirurgie. 2–3 Tage nach der Operation löste die sich in allen Fällen auf. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen einen ausgeprägten und dauerhaften Effekt der neuen Technik der nicht-penetrierenden Glaukomchirurgie und weisen darauf hin, dass diese Technik bei dem therapieresistenten chronischen Offenwinkelglaukom erfolgreich angewendet werden kann.