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DOI: 10.1055/s-2006-947537
HOLEP (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata) ersetzt TUR-P
Im Zeitalter der minimal invasiven Chirurgie muss auch die klassische Operationsmethode der gutartigen obstruktiven Prostatavergrößerung (BPE mit BOO), die bislang als Goldstandard angesehene transurethrale Prostataresektion (TUR-P), auf den Prüfstand gestellt werden.
Nachdem ältere Laser-Behandlungen wie Side fire-Laserung mit dem Neodym-Yag-Laser und interstitielle Laserspickungen sich ebenso wenig durchsetzen konnten wie TUNA und HIFU stehen jetzt mit dem Greenlight-Laser (KTP-Laser) und dem Holmium-Laser zwei technische Neuentwicklungen mit vielen Vorteilen zur Verfügung. Während der Greenlight-Laser das Prostatagewebe blutleer verdampft, kann der Holmium-Laser dies in Form der HOLAP (Holmium-Laser-Ablation der Prostata) zwar auch, wir bevorzugen seinen Einsatz jedoch in Form der die Prostata wie bei einer offenen OP enukleierenden HOLEP (Holmium-Laser- Enuklation der Prostata). Der Vorteil ist neben der ebenfalls blutleeren Gewebeabtragung, dass die mit einem Morcellator am Ende der OP in der Blase zerhäckselten und direkt abgesaugten Gewebestücke histologisch untersucht werden können. Die postoperative Katheterzeit beträgt wie beim Greenlight-Laser 24–48 Stunden.
Ein weiterer Vorteil des Holmium-Lasers ist, dass er auch bei großen Prostatae angewandt werden kann.
Zudem können wegen seiner großen Variabilität gleichzeitig vorliegende Harnröhrenstrikturen geschlitzt und Blasensteine ebenso wie Ureter- und Nierensteine mühe- und gefahrlos tripsiert werden. Einziger Nachteil ist eine anspruchsvolle Lernkurve bei der HOLEP.
In der Urologischen Klinik Frankfurt a. Main-Höchst hat die HOLEP die TUR-P vollständig ersetzt.