Einleitung: Die Korrektur des symptomatischen Blasenprolapses ist technisch einfach und erfolgt
in der Regel mittels einer offenen Sakropexie. In Anbetracht der Invasivität des Eingriffes
(transperitonealer Zugang, Schnittlänge, postoperative Morbidität) ist dieser Eingriff
jedoch prädestiniert für ein laparoskopisches Vorgehen. Seit 2 Jahren erfolgt daher
in unserer Klinik die laparoskopische transperitoneale Sakropexie als Standard zur
Korrektur der Zystozele.Wir haben retrospektiv die Ergebnisse und den Verlauf der
beiden konkurrierenden Op-Verfahren erfasst und möchten die Ergebnisse nunmehr präsentieren.
Material und Methodik: In den Jahren 2003–2005 führten wir bei 20 Patientinnen eine transperitoneale laparoskopische
Sakropexie durch, zusätzlich erfolgte in 4 Fällen eine laparoskopische Burch-Op und
in einem Fall eine Rektopexie. Eine offene Sakropexie wurde bei 17 Patientinnen durchgeführt,
davon 7 mit zusätzlicher Burch-Op. Die Korrektur erfolgte jeweils durch Einlage eines
Polypropylen-Netzes mit Fixation an der anterioren und posterioren Vaginalwand sowie
am Promontorium.
Ergebnisse:. Eine Konversion zur offenen Op-Technik wurde in einem Fall bei ausgedehnten Verwachsungen
bei Z.n. Wertheim-Meigs-Op mit nachfolgender Radiatio notwendig. Eine laparoskopische
Patientin entwickelte eine rektovesikale Fistel infolge einer Netzarosion und müsste
revidiert werden. Bei 2 Patientinnen der offenen Gruppe traten relevante postoperative
Komplikationen auf, in einem Fall eine ausgedehnte Wundheilungsstörung und im anderen
Fall ein postoperativer Subileus. Die Korrektur der Zystozele.gelang bei allen Patientinnen
ausgezeichnet. Eine Bluttransfusion war bei keiner Patientin notwendig. Die mittlere
Op-Zeit der Lap-Gruppe betrug 184 Minuten (100–260min), versus 158 Minuten beim offenen
Zugang. Der mittlere stationäre Aufenthalt betrug 7,7 Tage (5–16 Tage) bei den laparoskopisch
operierten Patientinnen gegenüber 10,5 Tagen (6–26 Tage) in der offenen Gruppe.
Schlussfolgerung: Die laparoskopische transperitoneale Sakropexie ist ein minimal invasives Verfahren
zur Korrektur der symptomatischen Zystozele, dass hinsichtlich der Op-Zeit, den perioperativen
Komplikationen und dem postoperativen Ergebnis mit der offenen Korrektur nahezu gleichwertig
ist. Unseres Erachtens nach wird sich in den kommenden Jahren das Verfahren durchsetzen
und die Korrektur der symptomatischen Zystozele wird fast ausschließlich laparoskopisch
erfolgen. In Anbetracht der Komplexizität der Operation eignet sich das Verfahren
jedoch nicht als laparoskopischer Anfängereingriff sondern gehört in die Hand eines
erfahrenen laparoskopischen Chirurgen.Abstract Text (maximum 3500 Zeichen inkl. Leerzeichen)