Aktuelle Urol 2006; 37 - V123
DOI: 10.1055/s-2006-947512

Differentialindikation zur Therapie des lokalisierten PCA in einem Krankenhaus mit den OP-Möglichkeiten, HIFU, Kryo- und Strahlentherapie am Haus

U Witzsch 1, W Dillenburg 1, V Poulakis 1, E Becht 1
  • 1Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main

Die radikale Prostatektomie hat eine höhere Nebenwirkungsrate als andere Behandlungsoptionen bei lokalisiertem Prostatakarzinom. Andererseits sind mit der radikalen Prostatektomie langfristig die besten Ergebnisse zu erzielen.

Die Hormonblockade hat ebenfalls ein deutliches Nebenwirkungsprofil und ist mit einem erhöhten Risiko für cardiovasculär vorbelastete Patienten vergesellschaftet.

Die Kryoablation der Prostata stellt hier eine Behandlungsalternative dar.

Wir behandelten zwischen September 2001 und Oktober 2005 105 Patienten mit lokalisiertem Prostatakarzinom mittels Kryoablation. Hiervon waren 42 Patienten ohne Vorbehandlung. Die Patienten hatten ein fortgeschrittenes Alter oder eine hohe Komorbidität. Lediglich zwei Patienten wurden bei gleichzeitiger Eignung zur radikalen Prostatektomie auf eigenen Wunsch der Kryotherapie zugeführt.

Patienten mit einem PSA <10, klinischem Stadium < T3 und Gleason score <7 wurden eine Gruppe (favorable) (n=12) alle anderen in eine weitere Gruppe (unfavorable) (n=26) eingeteilt. 7 Patienten waren klinisch als T3 eingestuft worden. Bei 8 Patienten wurde ein incidentelles Prostatakarzinom durch TUR-P gefunden. 15 Patienten hatten eine neoadjuvante hormonelle Vorbehandlung vom zuweisenden Urologen erhalten.

Häufigste Nebenwirkung war eine Makrohämaturie bei 50% der Patienten, die am Folgetag spontan sistierte. Schwere Nebenwirkungen traten keine auf.

Der mediane PSA Wert betrug nach Monaten:

PSA

<0,1 ng./ml

>0,1- <0,5

>0,5 ng./ml

3 Monate

57%

11%

32%

12 Monate

40%

13%

47%

24 Monate

54%

23%

23%

36 Monate

25%

25%

50%

Aufgrund der geringen Nebenwirkungen und mittelfristig guten Ergebnisse ist die Kryoablation der Prostata eine geignete Alternative zur primären Therapie des lokalisierten Prostatakarzinomes bei absoluter oder relativer Kontraindikation zur radikalen Operation.