Aktuelle Urol 2006; 37 - V114
DOI: 10.1055/s-2006-947503

Onkologische und frühfunktionelle Ergebnisse nach endoskopischer radikaler Prostatektomie bei 140 Patienten

U Alles 1, R Bächle 1, S Leibrock 1, B Kopper 1
  • 1Klinik für Urologie und Kinderurologie, Westpfalz-Klinikum GmbH, Kaiserslautern

Ziel: Nach Etablierung der EERPE im Jahr 2003 berichten wir über unsere onkologischen und frühfunktionellen Ergebnisse.

Material: Seit Einführung der Methode 2003 wurden insgesamt bis Jan. 2006 140 Patienten im Alter von 49–75 Jahre mit der EERPE nach Stolzenburg operiert. Der mittlere prae-operative PSA-Wert lag bei 7,1 ng/ml (0,1–34,9), der Gleason Score 5–8 (Mittelwert 6,2). 19 Patienten erhielten eine einseitig nervschonende Operation. Bei 10 Patienten wurde in gleicher Sitzung eine Herniotomie mit Netzeinlage durchgeführt. Präoperativ war bei vier Patienten eine TURP vorausgegangen.

Ergebnisse: Die mittlere OP-Zeit betrug 187 Minuten (120–400). Zu Beginn hatten wir 3 Konversionen, 2005 eine Weitere wegen ausgeprägter Plexusblutung. Die Transfusionsrate lag bei 0%. Frühkomplikationen: 2 Lymphocelen, 2 Prostatalogen-hämatome, eine TVT. Es traten zu Anfang 3 intra-operative Rektumfisteln auf. Ein Patient verstarb an einem fulminanten Myokardinfarkt.

Histopathologisch ergaben sich folgende Tumor Stadien:

pT2a 28 Patienten (20,3%); pT2b 15 Patienten (10,9%); pT2c 72 Patienten (52,2%); pT3a 18 Patienten (13,0%); pT3b 5 Pat. (3,6%).

R1 Resektionen im pT2 Stadium 10 Patienten (7,2%); im pT3 Stadium 9 Patienten (6,5%). Die mittlere Katheterliegedauer lag bei 12,1 Tagen. Sechs Monate post-operativ lag die Kontinenzrate bei 73%. Insgesamt wurden 19 Patienten unilateral nervschonend operiert, hiervon waren bis dato 7 Patienten potent und kohabitationsfähig.

Zusammenfassung: Die EERPE ist ein komplikationsarmes Operationsverfahren beim lokalbegrenzten Prostatakarzinom mit gleich guten onkologischen und funktionellen Resultaten wie die offene radikale Prostatektomie.