Aktuelle Urol 2006; 37 - V95
DOI: 10.1055/s-2006-947484

Prospektive Studie zur Erfolgsevaluation des Phallosan-Stretchsystems bei Wunsch nach nichtoperativer Penisaugmentation

M Sohn 1, W Hanikel 1
  • 1Urologische Klinik, Markus-Krankenhaus, Frankfurt a. M.

Ziele: Bisher liegen keine Studien zur Effizienz von penilen Stretch-Systemen bei Wunsch nach Penisaugmentation vor.

Material und Methoden: Das Phallosan-Stretchsystem erzeugt über eine angelegtes Kondomurinal und ein speziell entwickeltes Gürtelsystem einen permanenten Zug auf den Penis, der vom Probanden in der Intensität regulierbar ist. Das System sollte tagsüber für mindestens 5 Stunden getragen werden. Prospektiv wurden 36 Probanden mit dem Wunsch nach Penisaugmentation in die Studie eingeschlossen. Vor Beginn der Studie sowie nach 3 und 6 Monaten kontinuierlicher Anwendung wurden durch Fragebögen die subjektiven Veränderungen von Penisumfang und -Länge sowie Veränderungen des Erektionsverhaltens erfragt. Zu den genannten Zeitpunkten erfolgte im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung die Messung von Penisumfang und -Länge im flacciden und gestretchten Zustand.

Ergebnisse: Inzwischen liegen von 28 Patienten 6-Monatsergebnisse vor. Der Umfang des Penis im flacciden Zustand erhöhte sich im Durchschnitt um 0,8cm, die Länge um 1,4cm. Die Länge im gestretchten Zustand erhöhte sich im Durchschnitt um 1,7cm. 15 Probanden gaben ein verbessertes Erektionsverhalten an, wobei 13 Patienten eine Verbesserung der maximalen Rigidität angaben. 23 der 29 (80%) bisher abschließend untersuchten Probanden waren subjektiv mit dem erreichten Ergebnis zufrieden und wollen das Phallosan-System weiter außerhalb der Studie anwenden. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden von keinem Probanden angegeben.

Schlussfolgerungen: Durch die kontinuierliche Anwendung von penilen Stretchsystemen wie dem Phallosan-System ist in der Mehrzahl der Fälle eine Dehnung der Tunica der Schwellkörper möglich, die zu messbarer Penisaugmentation führt. Dies eröffnet Männern mit dem Wunsch nach Penisaugmentation eine konservative Therapiemodalität unter Verzicht auf in ihrer Effizienz zweifelhafte operative Verfahren.