Inlay-Onlay Urethroplastik mit Wangenschleimhaut und longitudinalem Inselhautlappen bei der Hypospadiekorrektur

Einleitung: Die Urethralplatte sollte immer in die Urethroplastik inkorporiert werden. Beim „short urethra“ Syndrom, fehlender oder minderwertiger Urethralplatte muss entweder die tubularisierte Urethroplastik oder ein zweizeitiges Vorgehen in Betracht gezogen werden. Um die hohe Komplikationsrate des Tubes zu umgehen und trotzdem die Korrektur einzeitig durchführen zu können, haben wir das Inlay-Onlay Verfahren angewandt.

Patienten und Methode: Im Zeitraum von Oktober 2003 bis Dezember 2005, wurden 3 Kinder im Alter von 21 Monaten bis 6 Jahren (Durchschnitt 4,5 Jahre) wegen einer skrotalen Hypospadie operiert (primäre Hypospadiekorrektur n=2, sekundäre Hypospadie n=1). Bei den primären Korrekturen wurde die Urethralplate im Rahmen der Penisschaftaufrichtung durchtrennt da sie zu kurz war. Das Kind mit der sekundären Hypospadie hatte auswärtig bereits 3 Operationen gehabt, weshalb die Urethralplatte für die Urethroplastik nicht zur Verfügung stand. Nach dem Degloving und der Mobilisierung der Urethralplatte musste bei einem Kind zusätzlich eine dorsale Korporoplastik zur Penisschaftaufrichtung durchgeführt werden. Auf die Schwellkörper wurde vom hypospaden Meatus bis in die Eichel Wangenschleimhaut eingenäht. Auf das Inlay wurde in der selben Sitzung ein longitudinaler Inselhautlappen als Onlay genäht.

Ergebnisse: Das Follow up ist zwischen 3 Monaten und 2 Jahren (Durchschnitt 13 Monate). Es sind weder intra- noch postoperative Komplikationen aufgetreten. Die Kinder miktionieren mit gutem Harnstrahl restharnfrei. Der Meatus ist orthotop und das kosmetische Ergebnis gut.

Schlussfolgerung: Das Inlay-Onlay Verfahren ist eine einzeitige Operationstechnik, die gute Frühergebnisse zeigt. Größere Patientenzahlen und ein längeres Follow up sind notwendig, um eine abschließende Beurteilung zu erlauben.