Aktuelle Urol 2006; 37 - V71
DOI: 10.1055/s-2006-947459

Hoch intensiver focusierter Ultraschall (HIFU) beim lokalisierten Prostatacarcinom – 2 Jahre Erfahrung mit einer mobilen Einheit

U Witzsch 1, W Dillenburg 1, V Poulakis 1, E Becht 1
  • 1Klinik für Urologie und Kinderurologie, Krankenhaus Nordwest, Frankfurt am Main

Die radikale Prostatektomie ist die Standardtherapie für die Behandlung des lokalisierten Prostatacarcinoms. Allerdings ist gerade bei älteren Patienten mit mäßiger Komorbidität das Risiko von Nebenwirkungen im Rahmen der Operation erhöht. Die HIFU-Behandlung stellt hier eine minimal invasive Alternative zur lokalen Behandlung des Prostatacarcinoms bei low risk Patienten (combined Gleason score <7) dar.

Wir haben von 2/2004 bis 1/2006 96 Patienten mittels HIFU behandelt. Es stand die mobile Ablatherm Einheit zur Verfügung. Zwei Behandler wurden eingearbeitet und führten die Therapie gemeinsam oder abwechselnd durch. Eine TUR-P wurde immer bei Drüsen höher als 24mm oder Verkalkungen in der Drüse direkt vor der Behandlung oder mindestens 4 Wochen früher vorgeschaltet. Kontraindikation war die vorausgegengene Strahlentherapie oder Darmerkrankungen.

Die Nebenwirkungsrate ist deutlich geringer als bei anderen lokalen Behandlungen des Prostatakarzinoms. Allerdings trat bei einem Patienten mit deutlichen echoreichen Arealen in der Prostata eine Prostatarektumfistel auf. Blasenhalssklerosen wurden initial vermehrt beobachtet, so dass nun die Resektion des Blasenhalses ausgedehnt durchgeführt und allen Patienten nach der HIFU Behandlung ein transurethraler Katheter eingelegt wird.

Kurzfristig fällte bei allen Patienten der PSA wert ab. Eigene Langzeitergebnisse können wir nach zwei Jahr nicht vorweisen. Die Hälfte der Patienten wurde wegen vermehrtem Harndrang oder obstruktiven Miktionsbeschwerden mit suprapubischem Katheter entlassen.

Die Behandlungszeiten konnten mit Verbesserung der Soft- und Hardware deutlich verkürzt wewrden.

Unsere Ergebnisse spiegeln diejenigen in der Literatur publizierten wieder. Die Lernkurve scheint in unserer Klinik schnell überwunden zu sein und die Ergebnisse der ersten Jahre nicht wesentlich negativ zu beeinflussen.