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Wir berichten über den unglücklichen Verlauf der Therapie eines an sich unkomplizierten Prostatakarzinomes.
Bei dem damals 57-jährigen Patienten ohne schwerwiegende Begleiterkrankungen wurde ein stanzbioptisch gesichertes Prostatakarzinom im Jahr 2004 zunächst mit einer Seed-Implantation behandelt. Zusätzlich wurde eine medikamentöse Androgenblockade eingeleitet. Darunter kam es nicht zu einem befriedigenden PSA-Abfall.
Nach erneutem stanzbioptischen Nachweis von vitalem Karzinomgewebe Durchführung einer endoskopischen extraperitonealen radikalen Prostatektomie im Sinne einer Salvage-Operation im September 2005. Histologisch zeigt sich ein Adenokarzinom pT2c, G2, Gleason-Score: 3+3=6.
Bei negativem PSA und tumorfreien Resektionsrändern besteht jetzt eine Belastungsinkontinenz II° bei ungenügendem Sphinkterschluss, die – falls sie sich nicht durch physiotherapeutische Massnahmen bessern lässt – die Implantation einer Scott-Sphincter-Prothese erfordern kann.
Wie würden Sie die abschließende Frage des Patienten beantworten: „Herr Doktor, wurde ich damals richtig beraten?“