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DOI: 10.1055/s-2006-947448
Aktueller Stellenwert der R1-Situation nach radikaler Prostatovesikulektomie in Hinblick auf das Auftreten eines biochemischen Rezidives
Ziel: Der positive Schnittrand nach radikaler Prostatovesikulektomie wurde lange Zeit als bedeutungsvoller prognostischer Faktor für die Wahrscheinlichkeit eines Lokalrezidives angesehen. In dieser Studie wurde an einem Patientengut mit einem Nachbeobachtunszeitraum zwischen 4 und 12 Jahren die Bedeutung des positiven Resektionsrandes untersucht.
Material und Methoden: Insgesammt 806 Patienten bei denen in den Jahren 1994 bis 2002 eine radikale Prostatovesikulektomie in unserer Klinik durchgeführt wurde sind in Rahmen dieser Studie nachuntersucht worden. Die Erhebung wurde mittels Patientenanschreiben und Erhebung bei den behandelnden niedergelassenen Urologen durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 282 von 806 Patienten lag gemäß dem histologischen Befund eine R1-Situation vor (R1). Bei 48 der 282 Patienten lagen zusätzlich positive Lymphknonten vor (R1 + N1). Von den Patienten mit reiner R1-Situation (n=234) erlitten im weiteren Verlauf 78 Patienten (30% der R1-Patienten) ein PSA-Rezidiv.
Schlussfolgerung: Bei der operativen Therapie des lokalisierten Prostatakarzinomes stellt der Resektionsrand zwar einen statistisch signifikanten prognostischen Faktor dar, die Mehrzahl der Patienten mit R1-Situation nach radikaler Prostatovesikulektomie ist jedoch dauerhaft kurativ therapiert, obwohl der histopathologische Befund das Gegenteil suggeriert.