Aktuelle Urol 2006; 37 - V33
DOI: 10.1055/s-2006-947421

Retroperitoneoskopische Pyeloplastik bei pyeloureteraler Abgangsstenose

M Zimmermann 1, R Ruszat 1, S Wyler 1, T Sulser 1, A Bachmann 1
  • 1Urologische Universitätsklinik, Universitätsspital Basel, Basel, Schweiz

Zielsetzung: Retrospektive Analyse nach 41/2 Jahren Erfahrung mit der retroperitoneoskopischen Pyeloplastik hinsichtlich Operationszeit, Komplikationen und funktionellem Resultat.

Material und Methoden: 58 Patienten (w 33 / m 25) wurden operiert. 6 Patienten bei St. n. erfolgloser Endopyelotomie. Die Operation erfolgte in üblicher, retroperitoneoskopischer Technik in hyperextendierter Seitenlage. In 55 Fällen wurde eine Anderson-Hynes-Pyeloplastik durchgeführt. 26 Patienten wiesen ein kreuzendes Unterpolgefäß auf. 3 Patienten wurden bei kleinem Nierenbecken mittels Fenger-Plastik versorgt. DJ-Katheter-Einlage bei allen Patienten.

Resultate: Die mittlere Operationszeit betrug 179 Minuten (70–360), der geschätzter Blutverlust 140ml (50–600). Zweimal musste konvertiert werden (Verwachsungen nach Endopyelotomie / massivste Adipositas).

DK-Tragezeit postoperativ: 4,6 Tage (1 bis 12 Tage). Hospitalisationsdauer: 8,25 Tage (5–16 Tage), in einem Fall 39 Tage bei kardialer Problematik. Postoperative Komplikationen: 1 Urinom, 1 Subileus (konservativ beh.), 1 oberflächlicher Wundinfekt (bei St. nach Konversion) und ein Rezidiv (Narbenbildung nach vorangegangener Endopyelotomie).

Die DJ-Entfernung fand nach 4,27 Wochen (2–8). Ein AUG 8–12 Wochen postoperativ war bei allen Patienten unauffällig. Bei medianem Follow-up von 27,9 Monaten (0,4–55,4) wurde nur ein Patient erneut symptomatisch (Rezidivobstruktion, DJ, Reoperation geplant). Alle anderen sind asymptomatisch bei sonografisch fehlenden Stauungszeichen.

Schlussfolgerung: Wir empfehlen die retroperitoneoskopische Pyeloplastik als minimal invasive Operationsmethode zur neuen Standardtechnik bei pyeloureteraler Abgangsstenose. Die Resultate sind mit der offenen Technik vergleichbar.