Nahtlose Sulkusimplantation einer speziell konzipierten Hinterkammerlinse in aphake Augen

Fragestellung: Zur Vermeidung einer VKL-Implantation in aphake Augen ohne haltgebende kapsuläre Strukturen ist die aufwändige transsklerale HKL-Nahtfixation trotz großem Komplikationsspektrum verbreitet. Eine Alternative bietet die nahtlose Sulkusimplantation einer speziell für diese Fälle konzipierten Hinterkammerlinse (Binder-IOL). Methodik: Die langen, C-förmigen Haptiken der HKL mit einer 6 mm PMMA- oder Acryl-Optik fixieren die Linse stabil im Sulcus ciliaris. An den Enden der Haptiken ist jeweils ein 45° aus der Optikebene herausstehender T-förmiger „Anker“ angebracht, welcher über gegenüberliegende periphere Iridotomien in diese eingeknüpft wird und die HKL somit vor einem Zurückgleiten in den Glaskörperraum schützt. Ergebnisse: Die Linse ist reproduzierbar und sicher zu implantieren. Bei den bisher 16 Implantationen (12 mit der PMMA-Optik, 4 mit der faltbaren Acryl-Variante) zeigte sich ein gut zentrierter, stabiler und reizfreier Sitz der IOL. Spät-postoperativ vergrößert sich die Iridotomie geringfügig. Weitere Komplikationen wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerungen: Die vorgestellte Technik weist eine gegenüber der Skleranahtfixierung deutlich geringere Komplikationsrate auf. Durch die stabile Sulkusfixierung ist die Binder-HKL auch eine Alternative zur Enklavation invers implantierter Irisklauenlinsen, bei denen häufig eine ausgeprägte anterior-posteriore Mobilität besteht.