Endoskopie heute 2006; 19 - P19
DOI: 10.1055/s-2006-939382

‘Antirefluxstents’ bei maligner Obstruktion des distalen Oesophagus und des gastrooesophagealen Überganges

L Meyer 1, M Bereuter 1, H Ptok 1, M Frackowiak 1, I Gastinger 1
  • 1Chirurgische Klinik, Carl-Thiem-Klinikum Cottbus, Chirurgische Endoskopie

Selbstexpandierende Metallgitterstents (SEMS) haben sich in den letzten Jahren in der Therapie der malignen Obstruktion des Gastrointestinaltraktes fest etabliert. Verschiedene technologische Weiterentwicklungen haben inzwischen fast jede Lokalisation an Oesophagus, Magen, Duodenum, Kolon und Rektum für die Stentimplantation zugänglich gemacht.

Die Stenttherapie maligner Stenosen des distalen Oesopohagus und des gastrooesophagealen Überganges beseitigt zwar zuverlässig die Passagestörung und damit die Dysphagie, führt aber gleichzeitig zur kompletten Aufhebung jeglichen Antirefluxmechanismus und damit zu möglicherweise heftigen klinischen Beschwerden dieser Patienten.

Von 06/2002 bis 09/2005 wurden bei insgesamt 11 Patienten SEMS mit einem intergrierten Antirefluxsystem implantiert. Verwendet wurden die Stents der Fa. M.I.Tech Co.Ltd., Seoul, Korea, anfänglich der Do(R)-Stent (5 Patienten), später das verbesserte Nachfolgemodell Hanaro(R) (6 Patienten). Die Patienten litten unter malignen Stenosen des distalen Oesphagus (4 Patienten) oder des gastroeosophagealen Überganges (7 Patienten).

Alle Stentimplantationen waren technisch und klinisch erfolgreich. Am ersten Tag nach der Stentimplantation wurden alle Patienten einer röntgenologischen Kontrolle durch eine Schluckpassage mit wässrigem Kontrastmittel unterzogen. Dabei erfolgte jeweils auch eine Aufnahme in Kopftieflage, die durchgängig die regelrechte Funktion des Antirefluxmechanismus dokumentierte.

Die „Antirefluxstents“ sind gut implantierbar und führen zuverlässig zum klinischen Erfolg der Wiederherstellung der Nahrungspassage einschließlich eines funktionerenden, künstlichen Antirefluxmechanismus. Diese SEMS stellen damit eine Bereicherung des Methodenspektrums in der Stenttherapie maligner gastrointestinaler Stenosen dar.