Endoskopie heute 2006; 19 - V94
DOI: 10.1055/s-2006-939360

Kurative endoskopische Ektomie eines monströsen gestielten Liposarkoms im Ösophagus

F Fueldner 1, U Will 1, R Gerlach 1, KI Graf 1
  • 1SRH Waldklinikum Gera, 3. Medizinische Klinik

Liposarkome im Ösophagus sind extrem selten.

Ein monströser gestielter Tumor ausgehend vom gastroösophagealen Übergang wurde bei einem 60-jährigen Patienten nachgewiesen. Die Tumormassen reichen intraluminal bis zur Cardia. Die Diagnose wurde mittels Gastroskopie und Endosonographie gestellt. Es zeigt sich ein 4×4 x 20cm großer Tumor, der sich entlang der Ösophaguswand erstreckt. Endosonografisch war eine inhomogene Struktur aber ohne Hinweis für Infiltration oder pathologische Lymphknoten nachweisbar. Es wurde der Versuch eines endoskopischen Vorgehens vereinbart, da von Seiten des Patienten eine operative Therapie verweigert wurde und die Möglichkeit für eine R0-Resektion mit erfolgreichem Ausgang bestand. Die Abtragung erfolgte in zwei Schritten: I) Resektion der aboralen 2/3 der Tumormasse mit der Schlinge einschließlich Blutstillung am Resektionsrand, und II) Resektion des Residualtumors unter Einsatz der Inoue'Kappe und Nadelmesser. Histologisch bestätigte sich ein dedifferenziertes Liposarkom mit einer niedrig-malignen Differenzierungskomponente einschließlich hochdifferenzierter lipomähnlicher Tumoranteile mit guter Prognose.

Es handelt sich um den 14. Fall eines Liposarkomes in der Literatur, jedoch um den ersten Fall eines monströsen Liposarkomes dieser Größe mit erfolgreicher endoskopischer Abtragung unter kurativer Intention (R0-Resektion). Eine endoskopische Therapie in vergleichbaren Fällen ist nur in Ausnahmefällen und an selektiertem Krankengut zu empfehlen.

Die Nachsorgeuntersuchungen erfolgen entsprechend onkologischer Kriterien mittels Endoskopie und Endosonographie.