Endoskopie heute 2006; 19 - V85
DOI: 10.1055/s-2006-939354

Langzeitverlaufskontrolle nach Radiofrequenzablation hepatozellulärer Karzinome mittels low-MI Kontrastmittelsonographie

C Vogt 1, M Wettstein 1, M Cohnen 1, A von Herbay 1, D Häussinger 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie & Infektiologie

Hintergrund: Die Radiofrequenzablation (RFA) als lokal-ablatives Verfahren wird beim hepatozellulären Karzinom (HCC) bei Kontraindikationen für ein resezierendes Verfahren sowohl in palliativer, als auch in kurativer Indikation angewandt.

Die Evaluation der Ausdehnung der therapeutisch induzierten Gewebsnekrose nach RFA und die Verlaufsbeurteilung von HCC Läsionen nach RFA ist zur Beurteilung des Behandlungserfolges und zur sensitiven Detektion eines Rezidives erforderlich.

Erst durch Einführung der dynamischen Kontrastmittelsonographie mit low-MI Imaging und Phaseninversion(CEUS) sind mittels Ultraschall reliable Aussagen über die normale und pathologische Vaskularisation eines Leberherdes unter real-time Bedingungen zu machen. Da kurzfristige Verlaufskontrollen in dreimonatigen Intervallen zum Nachweis eines HCC Rezidives durchgeführt werden müssen, ist die Verlaufsbeurteilung mittels CT oder MRT derzeit teuer und organisatorisch aufwendig. Eine kontrastmittelsonographische Verlaufskontrolle der mit RFA behandelten HCC Herde gerade bei knapper werdenden finanziellen Resourcen im Gesundheitswesen und der rasanten Entwicklung konkurrierender Schnittbildverfahren wäre sinnvoll und organisatorisch wertvoll.

Ziele: Es sollte prospektiv ermittelt werden, ob mittels CEUS gegenüber der Mehrphasen-MSCT mit Kontrastmittel eine vergleichbare Sensitivität bezüglich des Auftretens eines Rezidives im Langzeitverlauf nach RFA erreicht werden kann.

Material und Methoden: Bei 50 Patienten mit insgesamt 81 HCC Läsionen wurde vor Radiofrequenzablation eine CEUS in low-MI-Technik durchgeführt. Einschlusskriterium vor RFA war die Kontrastmittelaufnahme der HCC Läsion in der (früh-)arteriellen Phase. Diese wurde in 90% (n=73/81) mittels CEUS beobachtet. Die CEUS wurde alle 3 Monate wiederholt. Ein Mehrphasen-MSCT mit Kontrastmittel wurde alle 6 Monate oder bei Verdacht auf ein Rezidiv im CEUS durchgeführt.

Ergebnisse: Es wurden bei 42 Patienten mit 73 HCC Läsionen prospektiv vor und alle 3 Monate nach RFA dynamische Kontrastmittelsonographie durchgeführt und mit den Ergebnissen der Mehrphasen-MSCT mit Kontrastmittel verglichen. Hierbei zeigte sich eine Übereinstimmung in 88%. Die Sensitivität der CEUS in der Detektion von HCC Rezidiven war 86%. Die Spezifität lag bei 93%.

Zusammenfassung: Verglichen mit der Mehrphasen-MSCT weist die dynamische Kontrastmittelsonographie in low-MI Technik eine vergleichbar gute Sensitivität und Spezifität in der Verlaufskontrolle eines durch Radiofrequenzablation behandelten hepatozellulären Karzinoms auf.