Endoskopie heute 2006; 19 - V73
DOI: 10.1055/s-2006-939342

Perkutane transhepatische Drainage zur Behandlung von benignen Gallengangsstenosen: Langzeitergebnisse

J Hoch 1, A Eickhoff 1, D Schilling 1, R Jakobs 1, U Weickert 1, D Hartmann 1, J Eickhoff 1, JF Riemann 1
  • 1Klinkum Ludwigshafen, Medizinische Klink C

Hintergrund: Die benigne Gallengangsstenose tritt meist postoperativ, bei der primär sklerosierenden Cholangitis oder infolge einer Erkrankung des Pankreas auf. Sie stellt für Gastroenterologen und Chirurgen ein schwieriges Problem dar, vor allem, wenn sie endoskopisch retrograd nicht erreichbar ist. Der exakte Stellenwert eines perkutan transhepatischen Stenting bei diesen Fällen ist noch nicht abschließend evaluiert.

Material und Methoden: 36 Patienten mit einer benignen Gallengangsstenose oder Striktur nach operativem Eingriff wurden mit einem transhepatischen Stent versorgt und prospektiv beobachtet. Schwerpunktmäßig gingen wir der Frage nach, wie viele Patienten ein gutes Dilatationsergebnis der Stenose/Striktur erreichten und damit eine Versorgung ohne Stent tolerierten.

Ergebnisse: Die primäre Erfolgsrate der perkutanen transhepatischen Cholangio-Drainage (PTCD) war 92% (33/36 Patienten). Bei allen Patienten kam es zu einem Rückgang von Cholestase und Ikterus. Ein gutes Dilatationsergebnis (Versorgung ohne PTCD) und klinische Beschwerdebesserung konnte in 72% (26/36 Pat.) nach einer medianen Zeit von 14,5 (6–34) Monaten Stentversorgung erzielt werden. Bei 5,5% der Patienten (2/36) war ein Dauerstenting bei persistierender Stenose notwendig. 22% (8/36 Pat.) profitierten klinisch von der Therapie ohne radiologischen Nachweis einer Aufweitung der Stenose. Ein Therapieversagen zeigte sich im Langzeit-follow-up von 48 Monaten bei 27% (10/36) der Patienten.

Fazit: Das perkutane transhepatische Stenting (PTCD) der symptomatischen benignen Gallengangsstenose stellt eine sichere und hocheffektive Therapie zur Ableitung dar. Ein therapeutischer Benefit scheint sich dabei nicht nur für die Akuttherapie sondern auch in der Langzeitversorgung zu ergeben, so dass die Methode als eine suffiziente Alternative zur operativen Therapie in Betracht gezogen werden muss.