Endoskopie heute 2006; 19 - V68
DOI: 10.1055/s-2006-939337

Transgastrische Pancreaticographie und endosonographisch unterstützte Pankreasgangdrainage

F Füldner 1, U Will 1, KI Graf 1, R Gerlach 1
  • 1SRH Waldklinikum Gera, 3. Medizinische Klinik

Die endoskopische transpapilläre Drainage des gestauten Pankreasgangsystems bei chronischer Pankreatitis gilt bei symptomatischen Patienten als gesicherte Therapie.

Als Alternative zur Operation berichten wir über ein alternatives endoskopisches Vorgehen einschließlich des Langzeitverlaufes. Hierbei erfolgte eine EUS – gestützte transgastrische Pankreaticographie und anschließend Pankreasgangdrainage.

Patientenkollektiv:

  • 12 Patienten (14 Interventionen)

  • w: m=4: 10

  • Alter 43–77 Jahre

Indikation:

Retention des Pankreasganges mit Schmerzsymptomatik:

  • Z. n. operativem Eingriff mit nicht erreichbarer Papille (n=5)

  • nicht sondierbare Papille (n=7) bei chronischer Pankreatitis und Pankreas divisum

Ergebnisse:

  • erfolgreiche Pankreaticographie: 14x –100%

  • erfolgreiche Pankreasgangdrainage: 9x (von 13 Versuchen) –69%

    • transgastrisch 5x

    • transpapillär 4x (mittels ERCP in Rendezvous)

  • in einem Fall (Z. n. Pankreaticojejunostomie) ergab die Pankreaticographie einen Normalbefund ohne Notwendigkeit der Drainage

Komplikationen:

  • Blutungen: 1 / 14

  • Perforation: 1 / 14 (Retriever)

  • Mortalität 0%

Verlauf:

  • Follow up 4 Wochen bis 3 Jahre

  • 2 der drainierten Patienten mussten sekundär wegen Duodenalstenose bzw. Tumorverdacht operiert werden

  • 2 Patienten mit frustraner Pankreasgangdrainage wurden operiert

  • bei 2 Patienten war eine Re-Intervention erforderlich

Probleme:

  • zu derbe Stenose

  • Abwinkelung mit fehlendem Vorschub

  • Instrumentarium zur Zeit noch unzureichend

Die transgastrische Pankreasgangdrainage stellt bei einem ausgesuchten Patientenkollektiv eine Alternative zur Operation dar.