Zusammenfassung
Ausgehend von LEESERs Feststellung, daß die Herausarbeitung von charakteristischen
Modalitäten des Schlangengifts Naja tripudians noch auf sich warten lasse, habe ich
den Versuch unternommen, die noch ungeklärte Modalität "Schmerzen besser durch Liegen
auf der betroffenen Seite" zur Richtlinie der Verordnung des Mittels zu machen. Die
noch eben so dubiose Modalität: "Kann nicht auf der linken Seite liegen" habe ich
hierbei bewußt zurückgesetzt, ja gerade Patienten, die trotz ihrer Herzbeschwerden
angegeben haben, gern links zu liegen, sind mit Naja behandelt worden. Im Verlaufe
von etwa 20 Jahren habe ich in meiner Praxis über 100 Naja-Verordnungen vorgenommen.
20 davon werden hier veröffentlicht. Dabei hat sich herausgestellt, daß nicht etwa
die Patienten sich wegen der Schmerzen auf die linke, die betroffene Seite legen,
wiewohl einige auch dies angegeben haben, sondern aus dem allgemeinen Bedürfnis heraus,
links zu liegen. Mehrere Versuche bei Rechtsliegern mit Herzbeschwerden sind unter
Naja ohne Erfolg verlaufen. Da im "Kent", Band I, S. 509 in der Rubrik "Linksliegen
schlechter" Naja im 2. Grad verzeichnet ist, müssen hierfür Beobachtungen vorhanden
sein. Aus diesem Grunde wird, nicht zuletzt auf den Rat J. MEZGERs hin die Arbeit
zur Diskussion gestellt und zur Überprüfung der Ergebnisse aufgefordert. Mein Vorschlag
ist, die Neigung zum Linksliegen als wichtige Modalität künftig zu berücksichtigen
und zu überprüfen, sofern weitere Najasymptome vorliegen, wobei sie zur Abgrenzung
gegenüber Spigelia und Lachsis dienen kann