Editorial

Der XXXVI. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGE-BV) findet vom 23. bis 25. März in München in Verbindung mit dem Pflegekongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie-Assistenz-Personal (DGEA) und dem VII. Technologie-Symposium der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE (DGBMT) und des Dachverbandes Medizinische Technik (DVMT) statt.

Der diesjährige Kongress soll der Gesellschaft neue Impulse geben und besonders für junge Mitarbeiter attraktiv sein. Er steht ganz im Zeichen der engen Verknüpfung von Gastroenterologie und Chirurgie. Die Schnittstellen zur Pathologie und Bildgebung werden intensiv diskutiert. Auch andere Bereiche, wie die HNO, nehmen am interdisziplinären Erfahrungsaustausch teil. Neue technische und methodische Entwicklungen werden auf ihre Relevanz im Klinikalltag geprüft. Expertenvideos und das DGE-BV-Trainingscenter sollen dem Endoskopiker und Sonographen anschauliche Lernhilfe geben.

Thematische Schwerpunkte sind unter anderem die gastroösophageale Refluxkrankheit, Leber-, Gallenwegs- und Pankreaserkrankungen, Tumoren, Karzinomvorsorge, anale Inkontinenz, abdominelle Diagnostik.

Eine Live-Übertragung aus Endoskopie und Operationssaal des Klinikums Neuperlach und ein Symposium für niedergelassene Gastroenterologen komplettieren das anspruchsvolle Programm, zu dem wir dem Kongresspräsidenten, Prof. Dr. W. Schmitt, München, gratulieren.

Auf dem Technologie-Symposium werden die jüngsten Entwicklungen in der Endoskopie vorgestellt: konfokale Endoskopie, Fluoreszenzspektroskopie, 3D-Laserscanning, optische Biopsie, interaktive Bildverarbeitung. Technische Errungenschaften in der Ultraschall-Bildgebung wie US-Transmissionskamera, US-Spiral-CT, IVUS sowie aktuelle Entwicklungen in US-Gewebedetektion, neue Möglichkeiten der mikrostrukturierten Neuroprothetik und von Mikrodosiersystemen sowie Möglichkeiten der Stammzelltherapie in der Gastroenterologie sind weitere interessante Themen.

Der Pflegekongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie-Assistenz-Personal (DGEA) bietet in bewährter Partnerschaft zur DGE-BV ein attraktives Programm für Mitarbeiter in Klinik und Praxis an. Endoskopische Techniken können unter der Anleitung von erfahrenen Tutoren an Biosimulatoren trainiert werden. Aktuelle Fragen des Managements in der Endoskopie werden kontrovers diskutiert und „besondere” Fälle präsentiert. In Workshops besteht die Möglichkeit., die Themen Hygiene, Rückenschule, Teamarbeit und Ablaufoptimierung in kleineren Gruppen intensiv zu bearbeiten.

„Endoskopie heute” hat sich im Jahr 2005 gut entwickelt, allen, die uns mit der Einsendung von Originalarbeiten, Falldarstellungen, Übersichten, Kommentaren, Praxisempfehlungen, Leserbriefen und Anfragen unterstützt haben, danken wir sehr. Auch in Zukunft wollen wir inhaltsreich und attraktiv publizieren. Wir konnten als Herausgeber Prof. Dr. H. Neuhaus gewinnen und den wissenschaftlichen Beirat durch Prof. Dr. C. F. Dietrich, Prof. Dr. K.-E. Grund, Prof. Dr. M. Jung, Prof. Dr. B. Kohler, PD Dr. A. Meining, Prof. Dr. A. Melzer und Prof. Dr. H. Messmann verstärken.

Der kontinuierliche, interdisziplinäre Erfahrungsaustausch ist ein wichtiges Ziel der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren. Hierzu gehört die rationale und rationelle Anwendung im klinischen Alltag ebenso wie die wissenschaftliche Fortentwicklung einzelner Methoden.

In einem Vorsymposium wird das Spannungsfeld zwischen innovativer Medizintechnik als medizinischem Fortschritt und den ökonomischen Zwängen durch die „DRGs” behandelt. Der Kongress bietet Informationen über neue und neueste Methoden wie Laser-Mikroskopie, optische Kohuarenztomographie oder Anwendungen der Robotik, aber auch Standortbestimmungen für Etabliertes.

Schwerpunkte bilden die Diagnostik und Therapie interepithelialer Neoplasien am oberen und unteren Verdauungstrakt unter Einschluss der Chromoendoskopie, der Vergrößerungstechnik und verschiedener Formen der Mukosaresektion. Der Ultraschall - transabdominell, endoskopisch oder mit Minisonden - und die Anwendung neuer Kontrastmittel ist ebenso eine interdisziplinäre Theamatik wie die virtuelle Endoskopie. Weitere Themen wie präoperative Diagnostik und interventionelle Verfahren zur Therapie an den Gallenwegen und am Pankreas sowie Stentapplikationen im Gastrointestinaltrakt sollen Orientierungshilfen für den klinischen Alltag geben.

Standortbestimmungen zur Therapie der Ulkusblutungen, zur Kapselendoskopie, zu laparoskopischen Operationen und der endoskopischen Refluxtherapie werden auf großes Interesse stoßen wie auch Symposien zur Nahrungsmittelallergie, zur Kinderendoskopie und zur Proktologie.

Als Blick über den Zaun sind spezielle Beiträge zur Gehirnforschung und zur Stammforschung vorgesehen. Wichtig für den Umgang mit bildgebenden Verfahren ist der Einblick in kybernetische Abläufe der Objekterkennung.

Immer wichtiger wird eine strukturierte Aus- und Weiterbildung zu Beginn und im Verlauf der klinischen Tätigkeit. Hierzu soll ein Update zu neuen und bewährten Methoden sowie häufigen Problemen in der Endoskopie und die Kurse im DGE-BV-Trainingscenter dienen.

Der Pflegekongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie-Assistenz-Personal (DGEA) bietet in bewährter Partnerschaft zu DGE-BV ein attraktives Programm für Mitarbeiter in Klinik und Praxis an. In Schwerpunkten wird die Endoskopie als interdisziplinäre Funktionsabteilung, werden Probleme der Sicherheit- und der Sorgfaltspflicht, der Früherkennung von Darmerkrankungen und die Therapie in der gastroenterologischen Endoskopie behandelt. Am Samstag sind neben dem bekannten EASIE-Training für Endoskopiepfleger und Assistenzpersonal Workshops zur Reanimation, zur Hygiene sowie zur Kinästhetik-Rückenschule in der Endoskopie angeboten.

Wir gratulieren dem Kongresspräsidenten, Prof. Dr. med. G. Lux, Solingen, zum anspruchsvollen Kongressprogramm und wünschen der Veranstaltung einen sehr guten Erfolg.

„Endoskopie heute” hat sich im Jahr 2003 gut entwickelt. Damit wir noch inhaltsreicher und attraktiver werden können, laden wir alle Mitglieder der DGE-BV, aber auch Nichtmitglieder, zur Mitarbeit an „Endoskopie heute” ein. Sie können uns mit der Einsendung von Originalarbeiten, Falldarstellungen, Übersichten, Kommentaren, Praxisempfehlungen, Leserbriefen und Anfragen unterstützen.