Klin Monbl Augenheilkd 2005; 222 - V64
DOI: 10.1055/s-2005-923034

Erste Ergebnisse nach Implantation einer diffraktiven Multifokallinse mit Aberrationskorrektur Typ AMO ZM 900

M Enigk 1, N Jacob 1, UH Dietze 1
  • 1Berlin – Augenklinik Marzahn

Hintergrund: Neben refraktiven Multifokallinsen kommen diffraktive Multifokallinsen mit Aberrationskorrektur für das Ziel der weitgehenden Brillenunabhängigkeit nach einer Kataraktoperation infrage.

Methode: 5 Patienten, die eine diffraktive Multifokallinse mit Aberrationskorrektur Typ AMO ZM 900 im Anschluss an eine Phakoemulsifikation erhielten, wurden auf ihre unkorrigierte sowie korrigierte Fern-, Nah- sowie Kontrastsehschärfe untersucht. Weiterhin wurde der Blendvisus bestimmt und die subjektive Zufriedenheit der Patienten erfragt. Einer der untersuchten Patienten erhielt im Beobachtungszeitraum für beide Augen eine ZM 900 Linse. Bei einem weiteren Patienten wurde vor der Implantation der ZM 900 Linse bereits für das andere Auge eine refraktive Multifokallinse (SA 40 N) implantiert, was vom Patienten gut toleriert wurde. Hier wurden oben genannte Messdaten intraindividuell verglichen.

Ergebnisse: Der Nachbeobachtungszeitraum betrug im Mittel 5 (von 4 bis 9) Monate. Die Zufriedenheit der Patienten war überwiegend gut. Der Fernvisus, die Kontrastsehschärfe und der Blendvisus waren in allen Fällen gut.

Schlussfolgerung: Nach unseren Erfahrungen lässt sich eine weitgehende Brillenunabhängigkeit durch die untersuchte Linse in einzelnen Fällen erreichen. Durch den integrierten Nahzusatz von +4,0 dpt wird eine große subjektive Zufriedenheit im Nahbereich erreicht. Die diffraktive Multifokallinse hat gegenüber der refraktiven Multifokallinse den Vorteil einer höheren Unabhängigkeit von einer Dezentrierung und Miosis. Durch das zugrunde liegende Prinzip der ZM 900 Linse ist der Nahvisus weitgehend unabhängig von der Pupillenweite.